Drei Tore, verbunden durch eine bis heute intakte Stadtmauer, umschließen die Altstadt Seßlach. Der vollständige Umschluss der Stadtmauer hat eine Gesamtlänge von 780 Metern. Die Tore dienten als Gefängnis oder Torwächter- bzw. Brückenhaus. Seit mehr als 20 Jahren werden am Wochenende zwei der drei Stadttore geschlossen und der Verkehr vor die Stadt verbannt. Lediglich Anwohner erhalten einen Durchfahrtsschein und eine Parkerlaubnis. So können Gäste entspannt durch die malerische Altstadt schlendern.
Das Rathaus der Stadt Seßlach, welches im 16. Jahrhundert erbaut wurde, zählt seit der letzten Renovierung im Jahr 2019 mit seinem monochrom verputzten weißen Fachwerk als Hingucker in der Seßlacher Altstadt.
Auf dem Dach des Rathauses befindet sich in einem Dachreiter ein kleines Türmchen, das so genannte „Irrglöcklein“. Einer örtliche Sage nach entstanden, läutet noch heute jeden Abend das Irrglöcklein, um bei Anbruch der Dämmerung Verirrten den Weg nach Hause zu weisen.
Auch der Dichter Friedrich Rückert widmete eines seiner ersten Gedichte dieser Sage - „Die Ballade vom Irrglöckchen“. Rückert, dessen Vater Amtsrichter in Seßlach war, lebte kurzzeitig im „fürstbischöflichen Amtshaus“ der Stadt.
Bei einem Blick von der Rodachbrücke auf die Seßlacher Altstadt lässt sich schon erahnen, welch Schmuckstück sich hinter den Mauern verbirgt. Diese Kulisse ist auch beliebtes Drehmotiv für Filmemacher. Bereits die Kinofilme Räuber Hotzenplotz und Luther nutzen dieses einmalige Bühnenbild. Die Brücke selbst stammt aus der Spätgotik. Sie wird geziert von einer barocken Nepomuk Statue und einer steinernen Kreuzigungsgruppe mit dem Wappen des Bischofs Melchior Zobel von Giebelstadt.
Das Seßlacher Kommunbrauhaus - eine Kuriosität in Deutschland!
Im Jahr 1335 erhebt Kaiser Ludwig der Bayer den kleinen Ort zur Stadt und verleiht dieser neben dem Stadt- und Rügrecht auch das Braurecht „zur Finanzierung anderer Rechte“, so der Befestigung. Einmalig: Seitdem wird unter der Regie der Stadt gebraut.
Der Braumeister ist Angestellter der Stadt Seßlach und verantwortlich für das sogenannte "Kommunbräu". Das Kommunbrauhaus wurde 1892 erbaut und später 1960 und 1997/1988 renoviert. Es ist eines der letzten Brauhäuser in dieser Art.
Das 1620 erbaute Fürstbischöfliche Amtshaus scheint aus dem Rahmen der Fachwerkkulisse zu fallen. Mit seinen Treppengiebeln und Renaissance-Fassade mit den typischen Zahnreihen war es das „Stadtschloss“ der Lichtensteiner und späteres Amtsgericht. Hier lebte kurzzeitig auch der Dichter Friedrich Rückert, dessen Vater Amtsrichter der Stadt war.
Rund um Seßlach gibt es eine Vielzahl an Rad- und Wanderwegen über unterschiedliche Distanzen: Wanderungen auf historischen Routen, spannende Wege entlang der einstigen deutsch-deutschen Grenze oder eine Radtour auf den Spuren des Films „Luther“. Durch zahlreiche Unterkünfte und eine hervorragende Gastronomie ist die Stadt idealer Ausgangspunkt oder Etappenstopp für einen kulinarischen und kulturellen Aufenthalt.
Tourist-Information Seßlach
Luitpoldstraße 3, ehem. Heimatmuseum
96145 Seßlach
Telefon 09569 188 55 66
tourismus@sesslach.de
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