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Eppingen

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Sehenswertes



Baumann´sches Haus (Kirchgasse 31)

Das Baumann‘sche Haus, errichtet 1582, gilt als das schönste und bedeutendste Bürgerhaus zwischen dem Schwarzwald und dem Odenwald. Über dem massiven Untergeschoss mit abgeschrägter Straßenecke erheben sich zwei Fachwerkgeschosse, wobei der obere zu den beiden Straßenseiten hervorkragt und auch der dreigeschossige Giebel dreimal überkragt.
An den beiden "Schauseiten" zur Straße wurde der ganze Formenreichtum der Steinarchitektur der Renaissance in den Holzbau übertragen. Insbesondere die Fenstererker und die Bundständer tragen reichhaltiges Schnitzwerk:
Dreiviertelstäbe mit Voluten, Flecht- und Bandwerk, Rosetten und Palmetten, gebogene Bänder und kleine Andreaskreuze mit ausgeputzten Augen. Bund- und Eckständer sichert der "Fränkische Mann". Der Erbauer dieses Fachwerks ist der Metzger und Viehhändler Hans Ziegler.

Das gegenüberstehende Bäckerhaus aus dem Jahre 1412 ist das älteste bisher bekannte Fachwerkhaus im Kraichgau. Dieses Haus ist auch das früheste Beispiel der neuen Stockwerkbauweise im Kraichgau, die den bisherigen Firstständerbau mit Geschossbauweise ablöste (weitere Infos sh. unter "Das Bäckerhaus").


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Alte Post (Brettener Straße / Am Marktplatz)

In der Brettener Straße 2 und 2 a, direkt neben dem Rathaus am Marktplatz, erhebt sich der markante Doppelgiebel der Gebäude, die einst das Gasthaus Zum Ochsen und die erste Posthalterei der Stadt beherbergten. Die "Alte Post" aus dem Jahre 1588 wurde im Jahre 2010 renoviert und erstrahlt wieder in neuem Glanz.

Die beiden Fachwerkgebäude an der Westseite des Marktplatzes wurden 1515 bzw. 1588 erbaut und dienten lange Zeit als Gasthaus "Ochsen" bzw. "Alte Post". Das jüngere Gebäude zeigt schöne Renaissance-Fachwerkzierformen im Giebeldreieck.

Die "Alte Post" wurde im Jahre 2010 aufwändig renoviert und Anfang 2011 mit einem Cafe, Wohnungen und Büro-/Gewerberäumen wieder eröffnet.


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Das Bäckerhaus (Altstadtstr. 36)

Das gegenüber dem Baumann'schen Haus gelegene Bäckerhaus aus dem Jahre 1412 ist das älteste bisher bekannte Fachwerkhaus im Kraichgau. Dieses Haus ist auch das früheste Beispiel der neuen Stockwerksbauweise im Kraichgau, die den bisherigen Firstständerbau mit Geschossbauweise ablöste.
Charakteristisch für den Stockwerkbau des Mittelalters sind die kurzen, schlanken Hölzer im Außenwandgefüge, ebenso die Verblattung als Holzverbindung. Neu für diese Zeit sind die Fenstererker, die Nuten für Schiebeläden besitzen. Stockwerkshohe überblattete Streben und der „Schwäbische Mann“ gehören zur Formensprache des Fachwerks der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
An der rechten Traufseite erkennt man, dass das Erdgeschoss auch als Fachwerk gebaut war. An der Südseite besitzt das Haus einen Doppelgiebel, der als Schwebegiebel konstruiert ist.

„Un ebbes Bsunders“
Komplizierte Eigentumsverhältnisse herrschten einst im Bäckerhaus - typisch badisches Stockwerkseigentum: Bruder und Schwester hatten ihr gemeinsames Anwesen in zwei Hälften geteilt. Die eine, die landwirtschaftlich bleibende Linie erhielt dabei den ganzen zweiten Stock, im dritten Stock die Kammer an der nordwestlichen Ecke, das mittlere kleine Kämmerlein samt dem hinteren letzten Kämmerlein, den vorderen unteren Speicher, den obersten Speicher hinten, den Stall zwischen Haus und Scheuer, die untere Scheuer, die Hälfte des Kellers, ein Stück Dunghof und Gärten. Dem Bruder, der die Handwerkerlinie begründete, blieben der ganze erste Stock, der hintere Teil des unteren Speichers, der oberste Speicher vorn, die westliche Scheune mit Stallung, das „Holzbäule“ mit den Schweineställen darunter, die andere Hälfte des Kellers, ein Stück Dunghof, die Hälfte vom Haus-, Baum- und Gemüsegarten und die Bleichwiese. Gemeinsam blieben Hof, Zugänge und Hausdach. Das alles ist im Grundbuch ausführlich beschrieben. 


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Dreistilecke - von der Gotik zum Barock

An der Ecke Zunfthausgasse und Kettengasse befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft drei Fachwerkhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten. Jedes Haus zeigt typische Merkmale aus der jahrhundertealten Fachwerktradition. Dabei änderten sich Konstruktion und Gestaltung des Fachwerks im Lauf der Zeit.
Das Haus Kettengasse 9 (Ackerbürgerhaus) wurde nach der Inschrift über dem Kellerzugang 1488 von Hans Rink erbaut und zeigt eine typische spätmittelalterliche Fachwerkbauweise. Der Südgiebel kragt dreifach vor, über den sehr engen Balkenlagen der Fachwerkstöcke ist der Dielenfußboden sichtbar. Die starken Eck- und Bundständer stehen unmittelbar darauf. Auffällig sind die vielen geschosshohen, steilen Andreaskreuze, die einander überblatten und an die Bundständer dicht herangerückt sind. Dieses Fachwerkhaus ist ein Vertreter aus der Übergangszeit vom Mittelalter zur Renaissance. Schräg gegenüber steht das Haus Kettengasse 6. Ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit abgeschrägter und profilierter Ecke. Das Haus stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und zeigt einfache Gestaltungsmerkmale wie gekehlter Rundbogeneingang, profilierter Steinsims zum Obergeschoss, Zierfachwerk mit Vorstößen und im Giebel verschiedene Andreaskreuze. Dieses Haus aus der Renaissancezeit ist reicher ausgebildet.
Das Fachwerk des Eckhauses Kettengasse 5 wurde in barocker Bauweise errichtet. Auf dem massiven Erdgeschoss mit den aufwändigen Eckpilastern und bildhauerisch gestalteten Engelsköpfen sitzt ein Zierfachwerk mit profilierten Rauten, K-Verstrebungen und dem für die Barockzeit typischen Mansarddach. Das Haus ist 1772 mit einem Inschriftenstein datiert.


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Elsenzer See

Der Elsenzer See lädt Wanderer, Badefreunde und Erholungssuchende ein

Der Elsenzer See ist umgeben von ausgedehnten Weinbergen, Wald und Wiesen am Ortsrand des Dorfes Elsenz gelegen. Er lädt nicht nur Wanderer, sondern auch Badefreunde und Erholungssuchende ein. Mit einem Seekiosk (immer ab 12 Uhr geöffnet), einem Kinderspielplatz, einem Kleinkinder-Sandstrand, einem Beachvolleyball-Feld und großzügigen Liegewiesen ist der Elsenzer See mit allem, was man für einen gelungenen Badeausflug benötigt, ausgestattet. Außer zum Schwimmen wird der See auch zum Angeln und für Wasser- und Eissport genutzt. Der Blick vom Kiosk über den See mit der Dorfsilhouette dient schon seit den 50er Jahren als Postkartenmotiv. Der See wurde um das Jahr 1680 von Menschenhand angelegt und ist das älteste Naturbad der Region. 1903 wurde dort die erste Badeordnung erlassen.


Verwaltungsstelle Elsenz
Sinsheimer Str. 8
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Telefon 07260/920-180
verwaltungsstelle.elsenz@eppingen.de
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Altstädter Kirche / Katholische Kirche

Auf dem höchsten Punkt der Eppinger Altstadt wurde die katholische Stadtkirche "Unsere Liebe Frau" erbaut. Aus der lateinischen Inschrift des Grundsteins, der rechts vom Hauptportal angebracht ist, erfahren wir: "Im Jahre des Herrn 1435 wurde der erste Grundstein dieses Werkes gelegt am Vorfest des Hl. Vitus."

Der Vergleich des Mauerwerkes lässt allerdings erkennen, dass der quadratische Unterteil des Chorturms älter ist und von einer Vorgängerkirche stammt.
An der Westfront der Kirche sieht man rechts und links vom Hauptportal Löcher, die zum anheben der Steine mittels Zangen dienten. Auch auf die vielen Steinmetzzeichen sowie die Wetzmarken sei hingewiesen. Über der zweigeschossigen Paradiesvorhalle wurde ein modernes Carillon mit 49 Glocken eingebaut, eines der größten in Deutschland.
Es spielt tagsüber zu jeder vollen Stunde eine Melodie, kann aber auch manuell bei Carillonkonzerten bedient werden. Eine weitere musikalische Kostbarkeit ist die Klais-Orgel im Inneren der Kirche. Neben den vielen modernen religiösen Kunstwerken innerhalb der Kirche bilden die Wandmalereien im Chorturm der Kirche eine einzigartige Kostbarkeit. In bestechender Qualität und Aussagekraft sowie räumlicher Geschlossenheit sind hier Szenen aus dem Leben Christi und Darstellungen der zwölf Apostel aus der Zeit um 1320 erhalten geblieben, die einzigartig sind.


Katholische Kirchengemeinde Eppingen
Kirchgasse
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 2219
pfarrbuero@kath-kirchengemeinde.de
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Carillon und Orgel der Altstadtkirche

Die Altstadtkirche hat über dem Eingang ein modernes Konzertcarillon (Glockenspiel). Dieses Carillon wurde 1986 von der Glocken- und Kunstgießerei Metz aus Karlsruhe, nach Konstruktionen und Rippen des unvergessenen Glockengießers Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg), gegossen.  Die 49 Bronzeglocken werden über einen Stockenklaviaturspieltisch angeschlagen. 

Das Stockenklavier hat die Tasten c-d-e-chromatisch bis d```` und das Pedal c-d-e-chromatisch bis g`. Die größte Glocke, Schlagton g` hat einen Durchmesser von 1010 mm und wiegt etwa 600 kg, die kleinste Glocke, Schlagton a````` hat ein Gewicht von 12 kg mit einem Durchmesser von 190 mm. Die Glocken des Carillons haben ein Gewicht von insgesamt  3983,3 kg. 

Das mechanische Spiel über das Stockenklavier, Anschlag über Innenklöppel, ermöglicht ein künstlerisch, dynamisch differenziertes Glockenspiel, während das elektromagnetisch ausgeführte, über ein Computer gesteuerte Spiel, Anschlag über  Außenanschlaghämmer, keine musikalisch dynamische Gestaltung zulässt. 

Das manuelle Spiel ist nach dem Sonntagsgottesdienst zu hören, während das automatische Spiel jeden Tag zur vollen Stunde von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr eine kleine Melodie abspielt.

Das Eppinger Carillon zählt mit seinen 49 Glocken zu den größten in Deutschland, nach dem größten deutschen Carillon im Roten Turm in Halle a.d. Saale mit 76 Glocken folgt das Instrument in der Fachwerkstadt dem Carillon im Münchner Olympiapark auf Rang zwölf der Liste.


Katholische Kirchengemeinde Eppingen
Kirchgasse
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Erkerhaus (Metzgergasse 7a)

In der engen Metzgergasse steht das Erkerhaus (1601 erbaut). An diesem Haus sind zur Vergrößerung der Wohnfläche erkerartige Fachwerkstöcke weit über das Erdgeschoss herausgezogen. Dieses in Schilfsandstein untersockelte Gebäude mit farbigen Schnitzereien im zweiten Obergeschoss zeigt Renaissancefachwerk "vom Feinsten" und weist auf einen reichen Erbauer hin. Das Erkerhaus wurde im Obergeschoss als jüdische Schule genutzt. Im Erdgeschoss befand sich das jüdische Schächt- und Schlachthaus neben einer christlichen Metzgerei.

 


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St. Petersgasse

Mit dem Ausbau der Altstadt im 16. Jahrhundert wurden die Hauptverkehrsachsen der Stadt nach Westen verlagert. Ein wesentlicher Teil des Handelsverkehrs floss nun durch die St. Petersgasse. Diese stellt ein nahezu geschlossenes Fachwerkensemble des 16. und 17. Jahrhunderts dar, aus dem einige Gebäude herausragen, wie z.B. das Kaufhaus von 1552 (Nr. 3) mit original hölzernen Ladenöffnungen und geschnitztem Hauseingang, das ehemalige Pfarrhaus von 1596 (Nr. 6) und das Haus der Schultheißenfamilie Norsch (Nr. 8) von 1518.

Eine besondere Bedeutung kommt der 1520 außerhalb der Altstadt errichteten St. Peterskirche zu. Deren heutige Fassade zeigt noch besonders eindrucksvolle gotische Fensterformen.

Im Laufe der Zeit unterlag das Haus einer wechselvollen Nutzungsgeschichte, z.B. Schafhaus, Lutherische Kirche, Wohnung des Diakons, Mädchen- und Kochschule, Kindergarten, Stadtverwaltung und Stadtbücherei.


„Un ebbes Bsunders“

Das kleine, dem Schultheißenhaus vorgelagerte Gebäude diente an dieser belebten Handelsstraße als Zolleinnehmerhaus. In Eppingen, der „Stadt an der Grenze“, wurde hier ein Durchgangszoll eingenommen, sehr zum Leidwesen der württembergischen Kleingartacher.

Die Landesgrenze verlief im Eppinger Stadtwald. Alte Grenzsteine markieren noch heute deutlich deren Verlauf zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg. Mitten darauf stand einmal eine gewaltige Eiche. Diese war bei Grenzumgängen immer wieder zum Streitobjekt geworden. Eines Tages lag sie gefällt auf der württembergischen, Kleingartacher Seite. An der Oberseite des Baumstumpfes stand geschrieben: „So, ihr badische Lumpe, mir hen dr Schtamm und ihr de Schtumpa!“ 


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Ratsschänke (Altstadtstr. 5 / Mittelalterlicher Marktplatz)

An der Westseite des mittelalterlichen Marktplatzes steht die Ratsschänke. Dieses außergewöhnliche Fachwerkhaus wurde 1483 errichtet und zeigt Reste einer wertvollen Bohlenwandkonstruktion.
Über dem massiven Kellergeschoss standen, wie in der Altstadt üblich, drei Fachwerkstöcke mit steilem Giebel. Ende des 19. Jahrhunderts sollen das Giebeldach und der oberste Fachwerkstock wegen Baufälligkeit abgetragen und das Walmdach aufgesetzt worden sein. Der dendrochronologischen Untersuchung zufolge wurde das Haus 1483 erbaut, das erhaltene Außenwandgefüge zeigt jedoch noch typisch oberdeutsche Konstruktionen vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Das Fachwerk an der Straße ist ein gutes Beispiel spätmittelalterlicher Bauweise. Es gibt nur die konstruktiv notwendigen Eck- und Bundständer. Sie stehen auf dem sichtbaren Fußboden. Keine Zwischenständer. Die kurzen Fußstreben sind verzahnt eingeblattet und mit Holznägeln gesichert. Die ursprüngliche Fensterbildung blieb nicht erhalten.

Zusammen mit dem Anwaltshaus (1712) im Norden, dem Fachwerkensemble der Wolfsschlucht im Osten und dem Eichbrunnen bildet die Ratsschänke ein eindrucksvolles Ensemble.


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Katharinenkapele (Kirchgasse)

Katharinenkapelle (Kirchgasse)

In der Nachbarschaft der Katholischen Kirche, getrennt durch den ersten Friedhof der Stadt, wurde 1489 die St. Katharinenkapelle errichtet. Während man den Chor der Kapelle 1805 abbrach, blieb das schöne spätgotische Kreuzgewölbe im ehemaligen Kapellenraum erhalten. Diesen nutzte man nach der Einführung der Reformation als Schulsaal der Lateinschule und der reformierten Knabenschule. Von 1882 bis 1973 war hier der evangelische Kindergarten untergebracht.

Beschreibung

Die 1489 erbaute St. Katharinenkapelle wurde mit einem wunderschönen bemalten Kreuzgewölbe, bunten Glasfenstern, einer alten Kanzel aus Yorkshire sowie dem Totentanz an der Außenseite zur Kirche hin ausgeschmückt. Die Giebelseite des Hauses wird geziert vom Bildnis der Hl. Katharina.

Heute steht der Raum für Sitzungen, Proben des Kirchenchores, Ausstellungen aber auch für standesamtliche Trauungen zur Verfügung.


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Schwebegiebelhaus (Kirchgasse 22)

Dieses alemannische Fachwerkhaus wurde um 1450 erbaut. Vor dem dreistöckigen Giebel ist ein fein gegliederter Schwebegiebel als auffälliges Konstruktionsmerkmal erhalten.

Das Haus wurde vorbildlich restauriert. Auf massivem Erdgeschoss steht der erste Fachwerkstock. Der zweite Fachwerkstock sitzt auf einer angrenzenden Mauer und kragt zur Straße kräftig vor. Darüber ein dreistöckiger Giebel.
Vor diesem ein fein gegliederter Schwebegiebel. Der Schwebegiebel ist an mittelalterlichen Häusern um 1450 in Mosbach nachweisbar. Wie dort sind auch hier sämtliche Hölzer des Dachwerks miteinander verblattet.
Das Haus ist um 1450 erbaut worden. Die dem Steinbau entlehnten gotischen Schnitzereien an dem Unterzug einer Bohlenbalkendecke im ersten Fachwerkstock bekräftigen diese Annahme.


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 Specht'sches Haus, Foto: Stadt Eppingen
Specht'sches Haus, Foto: Stadt Eppingen.

Specht'sches Haus (Altstadtstraße 11)

Aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind in der Altstadt einige beachtenswerte Häuser erhalten, von denen das großartige Baumannsch´sche Haus, Kirchgasse 31, das bedeutendste ist.

Das Specht´sche Haus, Altstadtstraße 11, zeigt an den unmittelbar auf den Gratstichbalken stehenden Eckständern noch oberdeutschen Einfluss. Die Verstrebungsformen, von kräftigen Hölzern gebildet, sind aber fränkisch. Im unteren Dachstock der Fränkische Mann, unter den Fenstern kleine Fußstreben oder Fußknaggen mit Kehlungen und ausgeputzten Augen. Vereinzelt auch freistehende kleine Stiele mit bauchiger ballusterartigen Form. Die Verstrebungsformen erlangen am Baumann‘schen Haus 1582 ihre Vollendung. Auch das Specht´sche Haus wurde um diese Zeit erbaut. Das Erdgeschoss, ursprünglich auch aus Fachwerk, erhielt in späterer Zeit massive Außenwände. An der Einfahrt zum tiefen Grundstück ist die Fachwerkwand noch erhalten.


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Alte Synagoge / Mikwe Jordanbad (Küfergasse)

Markanter Mittelpunkt der Küfergasse ist zweifellos das Gebäude Nr. 2, das 1773 auf älterem massivem Kellergeschoss aus Schilfsandstein in einfacher, barocker Fachwerkbauweise errichtet wurde. Es diente gläubigen Juden als Synagoge zur Einkehr, zu Diskussionen, zu Hochzeitsfeiern und zu rituellen Waschungen und erinnert heute an die ehemalige jüdische Gemeinde in Eppingen.

Kostbare Überbleibsel aus der jüdischen Geschichte dieses Hauses sind der eindrucksvolle Hauseingang mit dem noch sichtbaren „Mesusaschlitz“ am rechten Türpfosten, in Augenhöhe schräg nach innen verlaufend. Eine Kapsel mit eingelegtem Pergamentstreifen, auf dem das wichtigste Gebet der Juden (5. Mose 6, 4-9) geschrieben ist, wird als Mesusa hier befestigt und soll alle Eintretenden heiligen. Eine besondere Bedeutung kommt dem am Hause angebrachten Knaß- oder Hochzeitsstein zu. Nach dem Trauungszeremoniell tranken die Brautleute aus einem Glas als Zeichen ihrer ehelichen Vereinigung und warfen es anschileßend an den Stein, was an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem erinnern sollte. Die hebräischen Schriftzeichen bedeuten in der oberen Reihe: „Viel Glück“ und darunter „Die Stimme der Freude und die Stimme des Jubels, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut“. Ein achtstrahliger Glücksstern und tulpenartige Blumen als Fruchtbarkeitssymbole komplettieren dieses kostbare Relikt.

Einzigartig ist das im Kellergeschoss eingerichtete jüdische rituelle Bad, eine Mikwe, die in das 16. Jahrhundert datiert wird. Eine sieben- und dann achtstufige Treppe führt zum 4,16 m unter dem Eingangsniveau liegenden offenen Grundwasser, das eine konstante Temperatur von etwa 8° C hat. Die Badestelle musste so beschaffen sein, dass ein Erwachsener vollständig untertauchen konnte, das Wasser „im Fluss“ und der Boden natürlich waren. Eine runde Öffnung durch alle Geschossdecken einschließlich des Ziegeldachs sollte dazu führen, dass das Wasser und das Licht des Tages und der Nacht eins werden. Grundsätzlich war das Bad in der Mikwe kein Reinigungsbad, sondern ein Reinheitsbad. Für die gläubigen Juden gibt es eine Vielzahl alttestamentlicher Vorschriften zur rituellen Reinigung.

„Un ebbes Bsunders“

Der Umsicht des damaligen Hausbesitzers Heinrich Renz ist es zu verdanken, dass der wertvolle Hochzeitsstein das Dritte Reich unbeschadet überstand. Er ließ vor diesen einen stabilen Kellerladen anbringen. Als dieser den Eppinger Nationalsozialisten verdächtig erschien und geöffnet werden sollte, widersetzte sich Renz dieser Aufforderung. Er beharrte fest darauf, dass es sich nicht um einen Bretterverschlag, sondern um einen Kellerladen handele, hinter dem ein Kellerfenster in der Wand sei. Im Sommer weigerte er sich, den Laden zu öffnen mit der Begründung, dann werde im Keller sein Most zu warm. Im Winter tat er es dann erst recht nicht, weil sonst die eingelagerten Kartoffeln erfrören und sein Most zu kalt werde.

 

Besichtigung des Kulturdenkmals "Mikwe/Jordanbad" ist nur im Rahmen einer Führung möglich!

Führung "Jüdisches Leben in Eppingen"
Info und Buchung:
Stadtinformation der Stadt Eppingen
Tel: 07262/920-1500
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Marktplatz mit Rathaus

Auf dem Platz der abgerissenen Kellerei wurde das Rathaus 1823/24 von Karl-August Schwarz, einem Weinbrennerschüler, zehn Jahre nach Erhebung zur Amtsstadt, im klassizistischen Stil erbaut. Es liegt zusammen mit dem Marktplatz im Schnittpunkt der im 16.Jht. entstandenen Hauptverkehrsachsen.

Die repräsentative Fassade des klassizistischen Gebäudes wird durch einen Mittelrisaliten, der durch einen breiten Balkon und vier markante Pfeiler gegliedert ist, aufgelockert. Das Rathaustürmchen mit dem 1436 gegossenen Glöcklein der ehemaligen St. Leonhards-Kapelle wurde 1830 auf das Dach aufgesetzt.

Das klassizistische Rathaus wurde 2006/2007 grundlegend saniert und die Fassade nach historischen Darstellungen aus der Entstehungszeit farbig ausgeführt. Neben einem Sinnspruch aus Friedrich Schillers Glocke wurden auch das kurpfälzer (links) und das badische Wappen angebracht. Ein moderner Rathauserweiterungsbau in Richtung Westen wurde 2007 bzw. 2010 errichtet und bildet eine harmonische Einheit von Alt und Neu.

Der Marktplatz wurde ebenfalls neu gestaltet und 2009 eingeweiht. Rathaus, Marktplatz und die eindrucksvolle Randbebauung stellen nun eine außerordentliche und unverwechselbare Stadtmitte dar, ein attraktives Zentrum städtischen Lebens.

Hervorzuheben im Marktplatzrund sind der Doppelgiebel der Alten Post 1515/1717 bzw. 1588 mit einem einmaligen Einblick in den Stilwandel des Fachwerks, das barocke Fachwerkhaus „Café Schäfer“ mit französischem Mansarddach, das 1903 in neugotischem Stil mit heimischem Schilfsandstein erbaute Geschäftshaus Brettener Str. 3 sowie das 1904 errichtete Gebäude Rappenauer Str. 4, das außergewöhnliche Jugendstil-Elemente zeigt.


„Un ebbes Bsunders“

Der Marktplatz war lange Jahre auch der Ort für die Abhaltung des bekannten Eppinger „Saumarktes“, einer der größten Schweinemärkte Badens. Zwischen 400 und 600 „Milchschweine“ und „Läufer“ wurden hier zum Kauf angeboten. Jeden Freitagmorgen hisste um 6.00 Uhr der Ratsdiener Hermann Nagel eine kleine gelb-rote Fahne am Rathauseingang als Zeichen, dass der Markt beginnen konnte.

Reges Treiben entwickelte sich: Käufer und Verkäufer aus dem weiten Umland feilschten um die in großen Weidenkörben angebotenen Schweine. Geheimnisvoll anmutende Handzeichen besiegelten jeweils Kauf und Verkauf. Der Freitag war auch für manchen Gastwirt der umsatzstärkste Tag der Woche, denn dem Marktbesuch schloss sich traditionell ein Frühschoppen zum Austausch von Neuigkeiten an. 1979 wurde zum letzten Mal ein Schweinmarkt abgehalten.

 

Besuchen Sie unsere aktuelle Ausstellung in der Galerie im Rathaus!

Öffnungszeiten in der Galerie

Mo, Di, Mi, Fr:  08:00 - 12:00 Uhr
Do:  08:00 - 17:30 Uhr

Ansprechpartner Museumsleitung: Tel: 07262/920-1151, museum@eppingen.de


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Fachwerklehrpfad

Eppingen - Das Schatzkästlein süddeutscher Fachwerkbaukunst im Herzen des Kraichgauer Hügellandes. Entdecken Sie auf dem Eppinger Fachwerkpfad das „alemannische Weible“ sowie den „fränkischen Mann“.

An neun Stationen sind auf dem Fußweg zwischen Bahnhof und historischer Altstadt Elemente aus dem Fachwerkbau dargestellt sowie Funktionen und technische Feinheiten der Elemente erklärt.

Der erste Kontakt mit dem in Eppingen vorkommenden Fachwerk macht die Gäste bereits im Vorfeld ihres Aufenthaltes in der 1000-jährigen Stadt mit den Besonderheiten als Fachwerkstadt vertraut. Der Eppinger Lehrpfad ist einzigartig in Deutschland.

Gut zwei Meter ragen die Arbeiten auf einem etwa 30 Zentimeter hohen Sockel in die Luft. „Wilder Mann“, „Eckständer“ und „Alemannisches Weible“ sind im Original an den Eppinger Häuserfassaden zu finden. Informationstafeln geben Auskunft, an welcher Fassade das jeweilige Element im Original zu finden ist.


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Sandsteinpfad Mühlbach

Mühlbach - ein Stadtteil von Eppingen - im Kraichgau als Steinhauerdorf bekannt. 

Hier wird Sandstein bis heute abgebaut und in vier Betrieben vom Mauerstein bis zum skulpturentauglichen Gesteinsstück bearbeitet. 

Seit 2010 gibt es, vom alten Rathaus (heute Verwaltungsstelle) aus über den Rathausplatz und durch eine schöne Parkanlage einen Sandstein(lehr)pfad, der im Endausbau vorbei am imposanten Kriegerdenkmal mit 24 Meter hohem Turm zu den Steinbrüchen führt. Der erste Bauabschnitt ist 600m lang und damit ein Drittel des gesamten Lehrpfads. In diesem Teilabschnitt ist an vielen Stationen der Abbau und die Bearbeitung des Schilfsandsteins dargestellt. Säulen, Balustraden, Skulpturen und Taststelen säumen den Weg. Einige der Skulpturen sind Leihgaben der Künstler, die seit 2010 die jährliche Skulpturenausstellung auf dem Rathausplatz gestaltet haben (Eröffnung immer am 1. Mai). 

Ende November 2017 wurde die Erweiterung des bisher rund 600 Meter langen Weges vom Steinhauermuseum zur Kronenstraße um etwa die gleiche Strecke von der Kronenstraße bis zur Hauptstraße eingeweiht.
Sitzgelegenheiten, Wegbeleuchtung, die Einfassung mit Granitsteinen und Pfosten aus Mühlbacher Sandstein werten den Weg entlang der Kleingärten wesentlich auf. Zehn Kunstwerke säumen das Teilstück durch die innerörtliche Grünzone.


Verwaltungsstelle Mühlbach
Hauptstr. 9
75031 Eppingen, Stadtteil Mühlbach
Telefon 07262 / 4335
verwaltungsstelle.muehlbach@eppingen.de
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Eppinger Waldfühlpfad

Im Rahmen der Baden-Württembergischen Heimattage 2010 entstand im Eppinger Stadtwald der Eppinger Waldfühlpfad.

Der interaktive Waldfühlpfad, mit vielen Mitmachstationen, entführt Sie in die wunderbare Welt des Waldes. Der Rundweg über drei Kilometer mit 13 Stationen

- sorgt für Spannung und Schutz
- handelt von Akustik und Ruhe
- informiert über Wachstum und Energie
- erzählt von Tieren und Biotopen
- lädt ein zum Barfußgehen und Musizieren

Lassen Sie sich überraschen und verzaubern vom Wald - mehr als die Summe einer Bäume!

Der Waldfühlpfad beginnt und endet am Jägersee zwischen Eppingen und Kleingartach. Die Anfahrt zum Jägersee ist ab der Landstraße L1110 Eppingen nach Kleingartach ausgeschildert. Der Waldfühlpfad verläuft überwiegend auf unbefestigten Naturwegen.


Landratsamt Heilbronn - Forstamt -
Außenstelle Eppingen, Forstrevier Ottilienberg
75031 Eppingen
Telefon 07135/14598 oder 0170/3308705
juergen.stahl@Landratsamt-Heilbronn.de
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"Bossert-Haus", Eppingen - Foto: Stadt Eppingen.

Handwerkerhaus "Bossert-Haus" (Kirchgasse / Ecke Badgasse)

Charakteristisch und an einem exponierten Standort, so präsentiert sich das so genannte Bossert-Haus an der Ecke Kirchgasse und Badgasse in Eppingen. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das dreistöckige Handwerkerhaus von nur 9,20 m x 6,20 m mit dem Giebel über die Längsseite erbaut. 

Das denkmalgeschützte Juwel, dessen Fachwerkgefache in einem auffälligen Ockerfarbton gestrichen ist, wird im denkmalpflegerischen Werteplan von Eppingen als "dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage" beschrieben. Der Werteplan datiert den Bau um das Jahr 1450, das Erdgeschoss wurde wohl Anfang des 19. Jahrhunderts massiv umgebaut. 1962 bis 1968 wurde das Fachwerk freigelegt und instandgesetzt, das ganze Gebäude zuletzt 1984 außen renoviert. Innen wurde das Haus vor rund 20 Jahren in mehreren Großaktionen von Schutt befreit. Anfang der 2000er galt das Gebäude als stark einsturzgefährdet, musste mit Stahlseilen aufgerichtet werden.

Das Fachwerkgebäude wird unter die zehn wichtigsten Fachwerkhäuser in der Altstadt eingeordnet. Es gibt Hinweise auf den früheren Besitzer des Gebäudes. Es könnte ein Handwerkerhaus gewesen sein, in dem sich auch eine Schmiede befunden haben könnte, verrauchte Holzbalken deuten darauf hin. Das Haus, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Lateinschule befindet, muss auch mindestens einen jüdischen Besitzer gehabt haben. Darauf deutet eine Mesusa hin, eine Schriftkapsel am Türpfosten, in der ein Schriftstück mit Auszügen aus der Tora aufbewahrt wird. Sehr gut muss die Verbindung zwischen dem Bossert-Haus und der dahinterliegenden Lateinschule gewesen sein, denn es gibt einen gemeinsamen Keller und mit Ziegeln verschlossene Giebelfenster. 

Wer das als alemannisches Fachwerk errichtete Haus ursprünglich baute, ist nicht bekannt. Es war jedenfalls nicht Günter Bossert. Nach ihm ist das Haus benannt, weil er Mitte des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten Besitzer gewesen ist. Er machte von sich reden, da er 1960 mehrmals mit dem Motorrad über ein Hochseil fuhr. Das Seil war zwischen Gebäuden der Altstadt gespannt. Noch heute zeugt eine alte Reklame über dem ehemaligen Schaufenster vom bekanntesten Besitzer des Hauses, Günter Bossert.


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Handwerkerhaus / Brettener Straße 10

Vor wenigen Jahren wurde das Fachwerk des verputzten Hauses Brettener Straße 10 freigelegt und sehr gut instand gesetzt. Alle Stockwerke kragen vor - an den oberen Enden der Eck- und Bundständer, die teilweise noch auf den Balkenköpfen stehen, schöne Konsolen mit Wulst und Kehle. 

Im Oberstock der Fränkische Mann und kurze Fußstreben. Das Giebeldreieck ist reich verziert. Unter dem Brustriegel geschweifte Andreaskreuze mit Nasen und geputzten Augen und ähnlich gebildeten Fußstreben. Darüber nochmals als Steigerung vier sich kreuzende Diagonalhölzer mit gleichen Zierformen. 

Am massiven Erdgeschoss eine Steinkonsole mit der Jahreszahl -1645-. Nach seinen Zierformen ist das darauf stehende Fachwerkhaus früher, ins Ende des 16. Jahrhunderts zu datieren.


Stadt Eppingen
Marktplatz 1
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 920 - 1500
tourismus@eppingen.de
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Weidenlehrpfad in Kleingartach

Der Weidenlehrpfad am Seebach wurde im Jahre 2009 auf Eigeninitiative von Ursula Weissert-Hartmann und Jeanette Benz konzipiert und mit Unterstützung des Ortschaftsrates Kleingartach und der Stadt Eppingen angelegt. Seit 2010 ist der Pfad eine Abteilung des Heimat- und Kulturvereines Kleingartach.

Mit dem Installieren des Weidenlehrpfades werden 3 ehrenamtliche Ziele verfolgt: 

- Pflege, Erhaltung und Neuanpflanzung von Kopfweiden, die durch ihren jährlichen Rückschnitt ihr typisches Erscheinungsbild erhalten und so die Landschaft prägen. 

- Wissensvermittlung durch nahezu 50 verschiedene Weidensorten, die im Weidenlehrpfad angepflanzt sind. 

- Ausübung des ältesten Handwerks, des Weidenflechtens nach pädagogischen Konzepten. 

Über die vielfältige Nutzung der Weide geben zahlreiche Weidenskulpturen, lebende Portale, Zäunchen, Sitzmuschel und ein Kinderspielhaus Auskunft. 

Im Frühjahr 2014 wurde der Pfad durch eine "mitwachsende Weidenkapelle" ergänzt, die zu Meditationen und Gottesdiensten im Grünen genutzt werden kann.


Ursula Weissert-Hartmann
Bachstr. 8
75031 Eppingen, Stadtteil Kleingartach
Telefon 07138 / 67072
ursweiha@gmx.de
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Grenzsteinpfad mit Birnbaumallee in Kleingartach

Im Jahr 2009 wurden 30 beschädigte Grenzsteine restauriert und entlang der Birnbaumallee wieder aufgestellt und beschildert. Weiter führt der Weg zum Dreimärker von Eppingen, Kleingartach und Niederhofen, bis zum neu erstellten Eckstein entlang der Straße nach Eppingen. Innerhalb des Waldes verläuft der alte Baden-Württembergische Grenzweg und führt an 20 Grenzsteinen vorbei nach Kleingartach. 209 alte Grenzsteine entlang unserer Flurgrenze sind noch erhalten und haben auch heute noch ihre Gültigkeit. Sie stehen unter Schutz und sollten der Nachwelt erhalten bleiben.
Dreimärker Eppingen - Kleingartach - Niederhofen Diese meist großen Dreiecksteine stehen am Zusammentreffen dreier Gemarkungsgrenzen. Auf Kleingartacher Grenze standen einstmals sieben Stück. Heute sind nur noch zwei am Originalstandort vorhanden.
Zehntsteine Zwei dieser seltenen Zehntsteine sind heute noch auf unserer Gemarkung vorhanden. Nach Ende der Zehntpflicht verloren sie ihre Gültigkeit. Neu gerodetes Land wurde mit dem Novalzehnt belegt und mit Zehntsteinen umgeben.  

Bei Interesse bietet der Heimat- und Kulturverein Kleingartach auch Grenzsteinführungen an. Dauer: ca. 90 Minuten Kosten: 60,00 € / Gruppe
Info/Buchung zu Führungen und Veranstaltungen erhalten Sie bei: 

Verwaltungsstelle Kleingartach Tel.: 07138/922063 Email: verwaltungsstelle.kleingartach@eppingen.de

Pfarramt Kleingartach Tel.: 07138/6244 Email: pfarramt.kleingartach@t-online.de

Heimat- und Kultur Kleingartach e.V.  Tel.: 07138/6631 Email: gu.sachsenheimer@gmx.de 


Verwaltungsstelle Kleingartach
Zabergäustr. 25
75031 Eppingen, Stadtteil Kleingartach
Telefon 07138 / 922063
verwaltungsstelle.kleingartach@eppingen.de
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Streuobstlehrpfad Richen

Im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg wurde in den Jahren 2006 und 2007 der Streuobstlehrpfad Richen vom Heimatverein Richen, den Richener Mostfreunden und der Ortsverwaltung gemeinsam gestaltet. Aufgrund des ehrenamtlichen Engagement, der finanziellen Unterstützung der Stadt Eppingen und dem Einverständnis der privaten Grundstückseigentümer konnte der 1,8 Kilometer lange Lehrpfad verwirklicht werden.

Für Naturfreunde wird der Lehrpfad zu einem tollen Erlebnis. Durch das Streuobstgebiet "Heilbronner Berg" hindurch bieten die prachtvollen, alten "Obstbaumcharaktere" einen wunderbaren Anblick, der durch die herrliche Lage mit einem weiten Blick über die Kraichgaulandschaft ergänzt wird. Zusätzliche Informationen zu den hier vorkommenden, teilweise durchaus seltenen Obstbaumarten können auf zahlreichen Informationstafeln nachgelesen werden, um die ökologische Bedeutung und Gefährdung dieses im Kraichgau selten gewordenen Lebensraumes besser verstehen und zu schätzen.

Durch die Einrichtung dieses Lehrpfades mit über 40 verschiedenen Apfel- und Birnensorten soll ein Stück bäuerlicher Kulturgeschichte unserer Heimat für die Nachwelt erhalten bleiben und aber auch Interesse und Verständnis für einen Lebensraum geweckt werden, der durch den nutzenden Menschen entstanden ist und nur durch den nutzenden Menschen erhalten werden kann.

Gepflegt wird der Streuobstlehrpfad von den Richener Mostfreunden, die auf dem weitläufigen Gelände alljährlich einen Sensenlehrgang anbieten und so dazu beitragen, dass auch das Wissen über die traditionelle Mähtechnik erhalten bleibt. 


Verwaltungsstelle Richen
Gemminger Str. 7
75031 Eppingen, Stadtteil Richen
Telefon 07262 / 4351
tourismus@eppingen.de
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Eppinger Linienweg

Der 41 Kilometer lange Eppinger Linien-Weg im Bereich des Naturparks Stromberg-Heuchelberg zwischen Eppingen und Mühlacker wurde vor 30 Jahren als kulturhistorischer Wanderweg entlang der Eppinger Linien, der unter dem Türkenlouis 1695 errichteten Verteidigungsanlage, angelegt.Großplastiken des Gemminger Künstlers Hinrich Zürn, die im Laufe des Jahres 2014 entlang des Eppinger Linien-Wegs installiert wurden, machen aus dem Wanderweg eine Galerie in der Natur und werten ihn zum überregionalen Wanderhighlight auf.
Die Installationen transportieren auf symbolhafte Weise thematische Inhalte zur spannenden deutsch-französischen Geschichte der Eppinger Linien, quasi als Fenster zur Regional- und Heimatgeschichte des Naturparks. Sie stellen zugleich aktuelle zeitgeschichtliche Bezüge her und geben Denkanstöße und Impulse für das Zusammenleben in einem vereinten Europa.
Entdecken Sie spannende Regionalgeschichte verbunden mit Kunstgenuss, genießen Sie unsere reizvolle Naturparklandschaft, folgen Sie mit uns den Spuren des Türkenlouis im Naturpark.

Führung
Info und Buchung: Tel 07262/920-1500, tourismus@eppingen.de
www.eppingen-tourismus.de/entdecken/fuehrungen/

Dauer: ca. 180 Minuten
Maximale Teilnehmerzahl: nach Absprache (nur eine Gruppe möglich)
Kosten: 100 €


Stadt Eppingen
Marktplatz 1
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 920 - 1500
tourismus@eppingen.de
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Rohrbacher Wegekreuze

"Zur Ehre Gottes" Die Rohrbacher Wegekreuze

Zwölf Wegekreuze in und um Rohrbach am Gießhübel zeugen von der großen Frömmigkeit der katholischen Bevölkerung und der Sorge um ihr Seelenheil im 18. und 19. Jahrhundert.
Was im protestantischen Württemberg und in der reformierten Kurpfalz wenig zu sehen ist, sind diese Art religiöse Kleindenkmale, Wegekreuze, die in überwiegend katholischen Orten aufgestellt wurden zur Ehre Gottes, dem Andenken an Verstorbene und dem eigenen Seelenheil. 

Neun Rohrbacher Wegekreuze wurden im 19. Jahrhundert errichtet, ein Zeichen der Volksfrömmigkeit in einer Zeit als Leben und Glauben noch eng miteinander verflochten waren. Das älteste Kreuz ist aus dem Jahr 1720 und stand unter der Dorflinde. Das jüngste Kreuz wurde 1923 neben der Marienkapelle errichtet. 

Die Wegekreuze zeigen meist den Typ des Kruzifixes, des gekreuzigten Jesus, mit seiner trauernden Mutter Maria oder mit Maria als Madonna. Für sie ist meist eine Nische am Fuß des Kreuzes ausgespart, in der ihre Statuette steht. Ausgeführt wurden die Kreuze in Sandstein von örtlichen Steinhauern.


Stadt Eppingen, Frau Binder
Marktplatz 1
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 920 - 1134
tourismus@eppingen.de oder p.binder@eppingen.de
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Ottilienberg in Eppingen

Der Ottilienberg – seine Geschichte

Der Ottilienberg , eine 2,08 ha große und 310m hoch gelegene Waldlichtung streckt sich nach Westen vor den langgezogenen Höhenrücken der mit Mischwald bedeckten Eppinger Hardt. Diese geht im Südwesten in den Stromberg über und nach Osten schließt sich der Heuchelberg an. Erdgeschichtlich gesehen bildet das flache Schilfsandsteinplateau die oberste Schicht des Keupers, direkt über dem Gipskeuper, der mittleren Keuperschicht. Der Gipskeuper wiederum liegt auf dem Lettenkeuper, der untersten Keuperschicht. Die blassgelben Steine aus dem schon lange stillgelegten Steinbruch am Südrand sind weich, aber zäh. Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit wurden gefunden und man nimmt an, dass das Hochplateau schon sehr früh als Zufluchts- und Kultstätte gedient hat. Der erste Ausbau des Ringwalls erfolgte wohl während der Hallstattzeit (850 – 450 vor Chr.) Durch den Bau der „ Eppinger Linien „ während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688 – 1697 ) durch Markgraf Ludwig Wilhelm I. von Baden , auch „Türkenlouis“ genannt, entstand in den Jahren 1695 – 1697 ein über 80 km langer Schutz- und Verteidigungswall. Der Markgraf bestückte dabei den Ottilienberg mit Artillerie und veränderte alte Schanzen und den früheren Ringwall. Es gilt nach Edmund Kiehnle als gesichert, dass vor der im Jahre 1473 erbauten Wallfahrtskirche eine Vorgängerkirche gestanden hat. Die zunächst blinde, dann durch ein Wunder wieder sehend gewordene Hlg. Ottilie gilt als Schutzheilige der Blinden und Augenkranken. Ihr zu Ehren wurde auf dem elsässischen Ottilienberg (heute Mont St Odile) in den Vogesen bei Obernai das Kloster gegründet, das die Hlg. Ottilie als Äbtissin bis zu ihrem Tode 717 leitete. Wie kam es nun zur Filiale des elsässischen Odilienklosters auf dem Eppinger Ottilienbergs? Ritter Heinrich von Brettach hatte im benachbarten Mühlbach eine Marienkapelle errichtet und diese den Wilhelmiten des Klosters Marienthal bei Hagenau im Elsass übertragen. Wallfahrten zur Mühlbacher Marienkapelle und zum Eppinger Ottilienberg wurden etwa ab 1290 von den Wilhelmitermönchen des damaligen Klosters Mühlbach organisiert. Die Wilhelmiten kamen vom Mutterkloster in Marienthal bei Hagenau im Elsass. Die wiederum Verbindung hatten mit dem Kloster „Sainte Odile“ in den Vogesen. Die Stadt Eppingen hatte 1365 Niedermühlbach und 1372 Obermühlbach erworben. Das Kloster selbst wurde vom Konvent der Wilhelmiten in Hagenau erst am 3. Juli 1546 an die Stadt Eppingen verkauft, womit auch die im Jahre 1473 erbaute Ottilienkapelle in Eppinger Besitz überging. Gestiftet wurde diese nun im Eppinger Besitz befindliche Wallfahrtskapelle damals von Hans von Gemmingen auf Guttenberg und seiner Schwester Metza. Die Bauinschrift, deren Original im Eppinger Heimatmuseum zu besichtigen ist, lautet: „ Uf sant gilge, tag ward der, erst stein gelegt, meister iacob. „ Die Kirche bestand aus einem Langhaus und einem nach Osten zeigenden Chor, dazwischen der Turm. Die Ost-West-Mauern der oberen Turmhälfte sind in einem Rundbogen auf die Trennwände zum Chor und zum Kirchenschiff abgestützt. An den Turm nach Süden schließt sich die Sakristei an. Der Eingang zur Wallfahrtskirche mit schöner Steinhauerarbeit lag im Westgiebel, der heute noch zu sehen ist. Edmund Kiehnle vermutet, dass das Kirchenschiff bereits in den Wirren des 30-jährigen Krieges zerstört worden sein könnte. Übrig geblieben sind der Chor, der Stumpf des Turms und der Westgiebel.   Der Mönchsfriedhof befand sich südlich des Chores. Bis 1945 stand nördlich der Kapelle das Wohn- und ein Wirtschaftsgebäude. „Das Bild“ in Mühlbach ist noch die einzige Kreuzwegstation. Wie schon gesagt, verkaufte das Mutterkloster der Wilhelmiten in Hagenau im Jahre 1546 das Mühlbacher Kloster und den Ottilienberg an die Stadt Eppingen. Die Reformation brachte die Wallfahrten zum Erliegen. Im Verlauf des 16./17./18. Jahrhunderts wurde das Ökonomiegebäude als Forstgehöft oder Jägerhaus benutzt. Im Jahre 1591 zum Beispiel nahmen der Ottilienberger Bruder oder Waldknecht Joseph Clee und Marx Sohner , Waldschütz und Forstknecht der Eppinger Hardt, ihre Dienste auf dem Ottilienberg auf. Im Jahre 1835 wird Förster Harflinger als letzter genannt. Aus jener Zeit stammt vermutlich auch der Begriff „Jägersberg“ im Volksmund für den Ottilienberg und zugleich der „Jägersee“, für den etwa 100m unterhalb des Berges gelegenen See, den die Mönche angelegt hatten, um für die Fastenzeit Fische zu haben. Nach langen Jahren der Trockenlegung wurde erst im Jahre 1951 der ehemals durchstochene Damm wieder instand gesetzt, weil ein Regenrückhaltebecken benötigt wurde. Ab 1750 fanden auch wieder kleinere Wallfahrten und ab 1769 Sonntagsprozessionen auf dem Berg statt. Im Jahre 1782 schloss der oben wohnende Förster die Kapelle. Der Kirchhof wurde Garten. 1785 wurden Baumaßnahmen am „Jägerhaus“ d.h. Fachwerkobergeschoss des Wohnteils durchgeführt. Anfang 19.Jahrhundert Neuverpachtung: der jeweilige Bezirksförster hatte Wohnung und Ackernahrung des Ottilienbergs inne, sogar mit Realwirtschaftsrecht, das dann 1855 an die Stadt kam. Diese verpachtete die Liegenschaft und die Gaststätte. Der Förster erhielt eine feste Besoldung. 1926/28 entstand ein neuer Anschluss an die Kleingartacher Straße. Im Zuge davon wurden kleinere Gebäuderenovierungen durchgeführt. 1930/31: Installation einer Wasserleitung mit Quellbohrung im Tal. Pumpe förderte das Wasser in einen Stahltank im Turm. 20iger und 30iger Jahre im 20. Jahrhundert bis Kriegsausbruch: „Jägersberg“ war beliebtes Ausflugsziel insbesondere für das Zabergäu. „Jägersberg-Kärwe“ an Himmelfahrt. Hier sehen wir wieder den Zusammenhang mit Mühlbach und dem Elsass. Denn die Mühlbacher Kerwe findet an Pfingstmontag wie in Marienthal / Hagenau statt. Mittlerweile trat an die Stelle des Försters ein Land- und Gastwirt als Pächter. Östlich der Kapelle stand ein Schweinestall. Die Kapelle selbst diente als Heuschober. Der Kirchenschiffrest mit gemauertem Backofen diente als Nebengebäude für die Landwirtschaft, die im Ostflügel des ehemaligen Klostergehöfts untergebracht war. Im Westflügel im Erdgeschoss befand sich die Gaststätte und Küche, im Obergeschoss dann die Pächterwohnung. Ein- oder zwei Fremdenzimmer standen auch zur Verfügung. Weitere Baumaßnahmen in diesen Jahren: 12 x 8m große Trinkhalle, kleiner Ausschankpavillon und Freitanzfläche. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde die Kapelle in Brand geschossen und das Anwesen zerstört. Nach 1945 fand Enttrümmerung und notdürftige Abdeckung der Gebäude statt. Darin fand bis 1958 Landwirt und Holzfuhrunternehmer Holaschke aus Neutitschein (Kuhländchen/Mähren) Unterkunft und als Holzfuhrmann eine neue Existenz. Die Familie war im Besitz einer Kuh, zwei Pferden, zwei Geißen, zehn bis zwölf Hühnern und zwei bis drei Schweinen. Auf der freien Ackerfläche ( heute Streuobstwiese ) wurden je nach Bedarf Weizen, Rüben oder Kartoffeln angebaut. Die Familie besserte außerdem ihr Einkommen auf durch Bewirtung mit Butterbrot und Ei, oder Schwartenmagen. An bestimmten Tagen, wie z.B. Ostern, 1. Mai, Christi Himmelfahrt wurden auf dem Eppinger Hausberg Feste mit Musik, Tanz und Bewirtung gefeiert. Am 1. Mai wurde dort oben noch der früher übliche Maibaum gestellt. Am Schluss des Wonnemonats kam dann sein Ende.   Das Wohngebäude der Familie befand sich gegenüber der Kapelle im heute offenen Teil des ehemaligen Eingangsbereichs der Wallfahrtskirche. Im damaligen Stallgebäude hat heute seit 1976 der Odenwaldclub sein Zuhause. Der tägliche Schulweg der drei Söhne (z.B.Gerhard ,Jahrgang 1937) führte zu Fuß vom Ottilienberg bis nach Eppingen (ca. 3 km) und wieder zurück.. Die Familie Holaschke verließ 1958 den Ottilienberg in Richtung Obergimpern. Dort bewirtschaftete sie einen Aussiedlerhof. Um den Wirtschaftsbetrieb vom Kapellenbezirk fernzuhalten beschloss 1951 der Gemeinderat am Westrand ein Gebäude zu errichten. Der Rohbau wurde in den Jahren 1950/51 hingestellt. In diesem unfertigen Zustand ging er dann 1955 an das Betreuungs- und Erholungswerk für Hirnverletzte e.V. KA über. In diesem Jahr ließ Stadtbaumeister Kiehnle die Kapelle instand setzen und den Turm renovieren. Nun konnte der Turm von außerhalb des Chorraums bestiegen werden, um die herrliche Aussicht über Teile des südlichen Kraichgaus genießen zu können. Der Betreuungsverein für Hirnverletzte wurde vom Paritätischen Wohlfahrtsverband abgelöst. Ein Hotelier und die Deutsche Bierdeckel-Sammlerbörse waren weitere kurze Zwischenpächter. Am 23. 07.1964 stand in der Eppinger Zeitung: „.....Haus Ottilienberg an Sonn-und Feiertagen geöffnet......August Ziegler und Frau, zum Ratskeller.“   Nach dem Christlichen Jugenddorf Deutschlands pachtet die IHK Karlsruhe zunächst das Gebäude, um ein Ausbildungszentrum für die Wirtschaft einzurichten. Im Jahr 1966 kam es zu einem Vertrag zwischen der Stadtverwaltung , der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde wegen kirchlichen Veranstaltungen. Seitdem finden auch ökumenische Gottesdienste im Freien vor dem Kapellenchor statt. 1967:Die IHK Karlsruhe erwirbt das neue Gaststättengebäude und löst 1978 die Gaststättenverpflichtung bei der Stadt ab.  Bauliche Erweiterungen werden vorgenommen. Die Modernisierung der Wasserversorgung durch den Anschluss an den neuen städtischen Hochbehälter auf dem Essigberg wurde 1976 durchgeführt. Ab1976 beginnt der Odenwaldclub Eppingen mit dem Ausbau des ehemaligen Stallgebäudes im Kapellenbezirk zum Wanderheim. Heute befindet sich in den zahlreichen Gebäuden auf der Westseite des Plateaus die Arnold-Dannemann-Akademie mit der zentralen Ausbildungs- und Weiterbildungsstätte des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands(CJD).

 

"D´Turm isch uff" - Der Ottilienbergturm ist geöffnet!

Der Deutsche Alpenverein, Bezirksgruppe Eppingen, öffnet und bewirtschaftet den Ottilienbergturm.
Termine an jedem ersten Sonntag im Monat - außer im Dezember ist Turmöffnung am 13. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Ottilia.

Bei gutem Wetter hat man einen hervorragenden Panoramablick über den Kraichgau, den Schwarzwald, den Steinsberg, den Pfälzer Wald und manchmal kann man sogar die Vogesen sehen.

Veranstaltungsort: Ottilienberg zwischen Eppingen und Kleingartach L 1110

 


Odenwaldclub Eppingen e.V. / Deutscher Alpenverein DAV e.V., Sektion Heilbronn - Bezirksgruppe Eppingen
75031 Eppingen
info@dav-heilbronn.de
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 Pallmbräu Eppingen, Foto: Stadt Eppingen
Pallmbräu Eppingen, Foto: Stadt Eppingen.

Privatbrauerei Palmbräu

Die Brauerei wurde 1835 von Jakob Zorn (1812–1882) in seiner Weinstube im badischen Eppingen gegründet. Unter seinem Sohn Franz Zorn (1839–1917) expandierte der Betrieb. Das Gasthaus war damals gut frequentiert, so dass an Sonntagen bis zu 1000 Liter Bier ausgeschenkt wurden. Franz Zorn war es auch, der Palmen aus Italien mitbrachte, das Gasthaus damit dekorierte und in Gasthaus zur Palme umbenannte, wovon dann auch der Name Palmbräu abgeleitet wurde. Die Hausbrauerei entwickelte sich in Familienhand, insbesondere unter den Nachfahren Emil und Reinhold Zorn, zu einem beachtlichen Großbetrieb, dessen Vertrieb schon 1970 in die meisten südwestdeutschen Großstädte erfolgte.

Palmbräu wurde unter anderem durch seine Spezialbiere bekannt, darunter das Starkbier Schwarzer Zornickel mit 8,5 Vol.-% Alkohol und das bis 2008 gebraute Spezialschankbier für das Unterländer Volksfest. Neben dem Pils Unser Bestes vertreibt das Unternehmen unter anderem außerdem Export- und Weizenbier sowie verschiedene Biermischgetränke. 2012 lag der Bierausstoß bei rund 30.000 hl.

Anfang April 2009 übernahm das Brauhaus Pforzheim Grundstück, Immobilien, Inventar, Leergut und Vorräte der insolventen Brauerei sowie die Rechte an der Marke Palmbräu und führte den Braubetrieb in Eppingen fort.

Durch die markante Lage des verglasten Sudhauses beim Rathaus von Eppingen ist das Firmengebäude vielen Besuchern der Stadt bekannt.


Palmbräu Eppingen
Ludwig-Zorn-Str. 2
75031 Eppingen
Telefon Telefon 07262/602-0
info@palmbraeu-eppingen.de
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Historische Gebäude im Marktplatzrund

Der neu gestaltete Marktplatz von Eppingen mit sehenswerten historischen Gebäude.

Hervorzuheben im Marktplatzrund ist neben dem historischen Rathaus die "Alte Post" , deren Doppelgiebel mit einem einmaligen Einblick in den Stilwandel des fränkischen Fachwerks auffällt.
Weiter zu erwähnen sind das barocke Fachwerkhaus "Cafe Schäfer" mit französischem Mansarddach, das 1903 in neugotischem Stil mit heimischem Schilfsandstein erbaute Geschäftshaus Brettener Straße 3 sowie das 1904 errichtete Gebäude Rappenauer Straße 2, das außergewöhnlichen Jugendstil zeigt.


Stadt Eppingen
Marktplatz 1
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 920 - 1500
tourismus@eppingen.de
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Linsenviertel (Altes Spital)

Die Gasse neben dem Fachwerkhaus Kirchgasse 17 führt hinab in das Linsenviertel. Das heute entkernte (aufgelockerte) Quartier lässt aber dennoch gut seinen ursprünglichen Charakter erkennen: ein Gewirr von engen Gässchen, Treppen, Winkeln und einfach gebauten kleineren Gebäuden. Es war früher das Viertel der sozial niedriger gestellten Leute, der Taglöhner, Arbeiter, Kleinhandwerker und Kleinbauern. Vielleicht lässt sich der Name „Linsenviertel“ aus dieser sozialen Wohnstruktur ableiten. Das Linsengericht war früher ein typisches Essen der einfachen Leute.

Am Eingang zum Linsenviertel steht das zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaute „Alte Spital“. Hier war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die städtische Krankenanstalt untergebracht, bis 1895 am Westrand der Stadt ein großes, repräsentatives Krankenhaus gebaut wurde. Der Spitalfonds, Stiftungen namhafter Eppinger Bürger, bildete die finanzielle Grundlage für diesen Bau. Später diente das „Alte Spital“ als sog. Armenhaus den sozial schwachen Bürgern als Wohnhaus.

„Un ebbes Bsunders“
Die Kinder der im Linsenviertel wohnenden Familien mussten schon in jungen Jahren bei der Beschaffung des Lebensnotwendigen mithelfen. Jeden Mittwoch und Samstag war früher „Holztag“, an dem die Buben der Familien, die kein Bürgerholz bekamen, im großen Eppinger Wald dürres Holz sammelten. Während der Ernteferien mussten sie auf den abgeernteten Äckern der Bauern Ähren lesen, um damit den größten Teil des Getreidebedarfs zu decken. Während der vierwöchigen Herbst- oder Kartoffelferien „stupfelten“ sie auf den abgeernteten Feldern Kartoffeln. Die meisten Taglöhner- und Arbeiterfamilien besaßen auch mindestens eine Ziege, die mit an Straßenrändern wachsendem Gras gefüttert wurde. Die Milch dieser „Kuh des armen Mannes“ stellte ein wichtiges Grundnahrungsmittel dar.
 
Das Linsenviertel wurde Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre dem damaligen Zeitgeist entsprechend „flächensaniert“. Leider wurde damit die kleinparzellige Siedlungsstruktur total zerstört. Nur noch wenig erinnert an das Quartier der einfachen Leute mit kleinen Häusern, Scheunen, Ställen, Treppen und Winkeln. Ein orginal erhaltene Schweinestall mit Holzlege erinnert als bauliches Denkmal an diesen verschwundenen Teil der Eppinger Altstadt. Ein schriftliches Zeugnis an das Leben im Linsenviertel hinterließ Bäckermeister Adolf Heinzmann, der 1899 hier geboren wurde. Der folgende Auszug seiner Erinnerungen ist ein eindrucksvolles Stimmungsbild seiner Kindheit:

„Im Linsenviertel wohnten in damaliger Zeit nur: Arme, Kinderreiche, aber dennoch fleißige und rechtschaffene Leute. Das Geld war chronisch knapp, aber trotzdem wurden wir Kinder nach alter Tradition gut ernährt. Am Sonntag eine Laugenbrezel vom Bäckermeister Vollweiler für 3 Pfennig war eine Delikatesse. Auch ein geschenkter Apfel von der Nachbarin wurde mit freudiger Dankbarkeit quittiert. Im Sommer gingen wir barfuß. Das einzige Paar Schuhe für Sonntag und für Werktag bestand aus sehr hartem und steifem Rindsleder, dazu waren dieselben noch vom Meister Schellenschmitt und Meister Brandmeier bis zur Unkenntlichkeit verrüstert und mit Nägeln beschlagen. Obwohl wir Kinder in jener Zeit auf sehr vieles, was unsere heutige Wohlstandsgesellschaft als selbstverständlich betrachtet, verzichten mussten, hatten wir, wie schon erwähnt, im Essen keine Not. Dieses Essen bestand aus einfacher bäuerlicher Hausmannskost. Zu trinken gab´s Kathreiners Malzkaffee mit Ziegenmilch. Der in unmittelbarer Nähe an die Hilsbach sich anlehnende „Loh“ war für uns Buben ein sehr idealer Spielplatz. Eine große Freude war für uns Buben, wenn wir während der heißen Jahreszeit Samstag Abends die Pferde der Eppinger Bauern in die Hilsbach reiten durften. Gerne erinnere ich mich auch an die unterhaltsamen Sitzungen auf dem Brückengeländer der Hilsbach, wo an den schönen Sommerabenden die gut nachbarlichen Leute vom Linsenviertel ihre Sorgen und Nöte besprachen. Freudige Begebenheiten waren für uns Kinder auch die in Eppingen stattfindenden Jahrmärkte im Monat März und Oktober. Obwohl mit dem mit vielen Plagen und Bitten der Mutter entlocktem Zehner nicht viel zu kaufen war, hatten wir doch schon am Jahrmarktstrubel eine große Freude. An Kaisers und Großherzogs Geburtstag war schulfrei. Aus diesem Anlass sind dann immer die Vereine vor dem Rathaus zum Kirchgang angetreten, um anschließend konfessionell getrennt zu den beiden Kirchen zu marschieren. Auch dieses Schauspiel war für uns Kinder ein großes Ereignis. Inzwischen hat sich die Welt gewaltig verändert. Auch die Maßstäbe und die Einstellung zum Leben überhaupt haben sich verändert. Ob aber das heutige, gar so hemmungslose Streben nach dem Materiellen die Menschen glücklicher macht, das bezweifle ich. Auf alle Fälle möchte ich folgendes klar und deutlich machen: Trotz aller eigenen Erfolge war meine Kindheit, die ich unter den geschilderten Umständen im Eppinger Linsenviertel erlebte, die glücklichste Zeit meines Lebens."


Stadt Eppingen
Marktplatz 1
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Amtshaus (Brettener Straße)

Der einzige Massivbau der Barockzeit, das sogenannte Amtshaus, markiert die Grenze der befestigten Stadt. Hier stand das Vorstädter Tor, das in die nach 1500 angelegte Brettheimer Vorstadt führte. Das Amtshaus wurde 1781 - 1784 außerhalb der ehemaligen Stadtmauer vom damaligen Stadtschultheißen Erkenbrecht erbaut und diente von 1813 - 1924 als Sitz des Großherzoglichen Bezirksamtes, danach als Forstamt. Heute befindet sich in dem Gebäude mit dem schiefergrauen Mansardendach das  Landespolizeirevier.


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Leiningen´sches Schlössle (Kirchgasse)

Das stattliche dreigeschossige Fachwerkhaus (16. Jh.) mit breiter Hofeinfahrt gehörte im 19. Jahrhundert den Herren von Leiningen. Zusammen mit den Wirtschaftsgebäuden handelt es sich dabei um einen fränkischen Dreiseithof.


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Delfinehaus (Altstadtstraße 22)

Am Fachwerkhaus Altstadtstraße 22 befindet sich am linken Eckständer des oberen Fachwerkstockes ein Schnitzwerk mit zwei Delfinen ähnlichen Fabeltieren, die ein Herz umfassen.
Das "Delfinehaus" wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut.


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 Evangelische Kirche Eppingen, Foto: Stadt Eppingen
Evangelische Kirche Eppingen, Foto: Stadt Eppingen.

Evangelische Kirche

Die evangelische Stadtkirche wurde 1876 - 1879 in der Form eines lateinischen Kreuzes mit einem 5/8 Chorabschluss im neoromanischen Stil erbaut.
Zuvor erbaute die jüdische Gemeinde 1873 in direkter Nachbarschaft die neue Synagoge, die aber in der Reichspogromnacht 1938 angezündet und später abgebrochen wurde.


Ev. Kirchengemeinde Eppingen, Pfarramt
Kaiserstr. 3
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 9172-0
Telefax 07262 / 9172-22
pfarramt@kirche-eppingen.de
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Modellhäuser (Brettener und Adelshofener Straße / Vorstadt)

Einen besonderen Rang unter den Eppinger Sehenswürdigkeiten nehmen die markanten, traufständigen, mit großem Hoftor „zeilig“ angeordneten, vor allem in der Brettener und Adelshofener Vorstadt erbauten Modellhäuser ein.

In Anlage und Baustil lehnen sie sich an entsprechende Häuser in Karlsruhe-Durlach an. Dort verfügte Markgraf Friedrich Magnus von Baden (1677-1709), unter Mitarbeit seines Baumeisters Lefèvre, einen genauen Vorschriftenkatalog mit vielen modellartigen Gebäudetypen für die Modernisierung und den Wiederaufbau in den vom Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten badischen Landen. Ziel dieser neuen Bauweise sollte es auch sein, „lokale Brandkatastrophen“, denen Fachwerkstädte leicht zum Opfer fielen, zu verhindern.

Die klassizistisch gestalteten, imposanten landwirtschaftlichen Modellhäuser des Ensembles „Reiche Gasse“ (Adelshofer Straße), um 1850 errichtet, entsprechen exakt dem Vorbildtyp der badischen Residenz Durlach. Dabei steht das zweistöckige Wohnhaus „der Straße entlang“, seitlich senkrecht dazu Stall- und Schopfengebäude, die geräumige Scheune mit Großviehstallungen parallel zum Wohnhaus. Den Innenhof trennt in der Regel eine Mauer zum spiegelbildlich angeordneten Gehöft des Nachbarn ab.

Die Verlagerung landwirtschaftlicher und gewerblicher Tätigkeiten „weg von der Straße“ in die Innenräume sowie die Möglichkeit, sie mit einfachen bautechnischen Mitteln in ihrem Nutzen zu ändern, belegen zusätzlich die Attraktivität dieses Häusertyps.

„Un ebbes Bsunders“
In früherer Zeit hatte der Volkshumor fast jeder Ortschaft einen Neck-, Spott- oder Uznamen gegeben. So werden die Eppinger von den benachbarten Dorfbewohnern als „Mischtkrabben“ bezeichnet. Der Ursprung dieses Uznamens lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Doch spielte hierbei bestimmt der Adler im Wappen der ehemaligen Reichsstadt eine Rolle, den man zum „Mischtkrabb“ degradierte.
Der „Krabb“ war aber auch in der Stadt allgegenwärtig, da sich damals in der Ackerbürgerstadt Eppingen vor fast jedem Haus ein Misthaufen befand, auf denen sich die Kolkraben stets in Scharen versammelten.


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Renaissancehaus (Altstadtstraße 19)

1591 erbaut zeigt dieses Fachwerkhaus eine außerordentliche Vielzahl von Renaissanceschnitzereien und Zierformen. Besonders auffallend sind die vier geschnitzten Holzscheiben, deren Bedeutung noch nicht geklärt werden konnte.

Im Jahr 2003 hat der Stadtmarketingverein Eppingen e.V. in einem Aufruf zum bürgerlichen Engagement zusammen mit den Heimatfreunden Eppingen in rund 220 Stunden den Giebel des städtischen Gebäudes Altstadtstraße 19 saniert.

 


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 Schul- und Behördenviertel im Roth, Foto: Stadt Eppingen
Schul- und Behördenviertel im Roth, Foto: Stadt Eppingen.

Schul- und Behördenviertel im Roth

Entlang der schnurgeraden Kaiserstraße entstand im 19. Jahrhundert ein Ensemble von repräsentativen Bauten für Bildung und Verwaltung (Behörden- und Schulbauten). Die im gelben Schilfsandstein errichteten Gebäude machen noch heute deutlich, welchen Aufschwung das kleine Landstädtchen Eppingen 1813 mit der Ernennung zur großherzoglichen-badischen Amtsstadt erlebte. Im Einzelnen wurden folgende Bauten erstellt, die in ihrer Geschlossenheit ein unverwechselbares Stadtbild geben: 1859 Amtsgefängnis, 1867/68 Höhere Bürgerschule, 1873 Synagoge, 1873 Amtsgericht, 1874 Kath. Dekanat u. Stadtpfarramt, 1876/79 Ev. Stadtkirche, 1882 Volksschule, 1883 Forstamt, Ev. Dekanat u. Pfarramt

 


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Mühlbacher See

Der Mühlbacher See - Ein Geheimtipp unter den Badeseen

Kleiner Stausee lädt mit hervorragender Wasserqualität zum Baden ein.

Der Mühlbacher See punktet mit schönen Liegeflächen, Sitztreppe und angenehm sandigem Ufer. Der See hat in der Langzeitbewertung eine ausgezeichnete Wasserqualität. Der Kiosk am See ist bei schönem Wetter ab 11 Uhr geöffnet. Im Seehaus gibt es Umkleiden, Duschen und WC. Vorallem Familien kommen voll auf ihre Kosten. An Strandbuchten können sich die kleinen Burgenbaurer austoben. Der flache Ufereinstieg ist für Kinder der perfekte Ort zum planschen. Kleine Piraten können mit ihren Luftmatratzen zur bewachsenen Insel paddeln. Auch der schattige Spielplatz am Waldrand bietet viel Spaß


Verwaltungsstelle Mühlbach
Ochsenburger Straße
75031 Eppingen, Ortsteil Mühlbach
Telefon 07262 / 4335
verwaltungsstelle.muehlbach@eppingen.de
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Jüdischer Verbandsfriedhof in Eppingen

Der jüdische Friedhof gehört neben der Mikwe und der alten Synagoge zu den eindrucksvollen Zeugen der Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde Eppingen. Der Friedhof wurde 1818/1819 im Gewann „Großer Hellberg“ als Verbandsfriedhof angelegt. Zuvor haben die Eppinger Juden ihre Toten auf auswärtigen Friedhöfen im Kraichgau bestattet.

Der Friedhof diente auch den umliegenden Gemeinden als Begräbnisstätte. Am Eingang befindet sich ein hrenmal für die aus Eppingen, Gemmingen, Mühlbach und Richen gefallenen jüdischen Gemeindeglieder des 1. Weltkrieges sowie ein weiteres Denkmal mit der Inschrift „Siehe, der Stein schreit aus der Mauer“ mit einzelnen Grabsteinfragmenten.

Der 41 Ar große Friedhof wurde zweimal erweitert. An das große Hauptfeld sind Bereiche für Kinder und Wöchnerinnen angegliedert. Insgesamt wurden 742 jüdische Personen beerdigt. Die letzten Bestattungen fanden im Mai 1939 (Leopold Dreifuß) und im März 1940 (Ricke Rosa Eisemann) statt. Die politischen Verhältnisse ließen es nicht mehr zu, den beiden Verstorbenen Grabsteine zu setzen. Die Stadt Eppingen und die Gemeinde Gemmingen haben den Verstorbenen 2019 Grabsteine gesetzt, „denn ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist“.

Der Eppinger jüdische Friedhof ist außerordentlich reich an Grabsteinsymbolen, die Besonderheiten der hier Bestatteten abbilden. Besonders selten auf jüdischen Friedhöfen sind hier die Darstellungen biblischer Szenen wie der Opferung Isaaks, Engelsgestalten oder Symbole, die auf Gott hinweisen.


„Un ebbes Bsunders“

Immer wieder kommen Verwandte aus der ganzen Welt auf diesen Friedhof und besuchen die Gräber ihrer Vorfahren. Dabei legen sie kleine Steinchen auf die Grabsteine. Das ist ein alter Brauch, der an die Wanderung des biblischen Volkes Israel durch die Wüste erinnert.

Frau Hanna Hamburger geb. Marx, die am 30. Oktober 1938, wenige Tage vor der Reichspogromnacht, mit ihrer Familie in die USA emigrieren konnte, schrieb in einem Brief an Eppinger Schüler:
„Ich war nach dem Krieg mehrere Male in Eppingen. Dies war ein Kapitel, das zu Ende gebracht werden musste. Dabei traf ich auf viele bekannte Gesichter. Vielen Leuten war dies peinlich, viele schauten aufgrund ihres schuldhaften Verhaltens verlegen zur Seite, andere aber freuten sich auf ein Wiedersehen mit mir. Beim Anblick des gut gepflegten jüdischen Friedhofs spürte ich so etwas wie einen Frieden in meinem Herzen."


Jüdischer Verbandsfriedhof
am Ende der heutigen Weinbrennerstraße
75031 Eppingen 


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Eppinger Friedhof

Bald nach Einführung der Reformation 1556 dürfte der Eppinger Friedhof um die St. Leonhardskapelle außerhalb der Stadt angelegt worden sein. Bis ca. 1519 befand sich der Friedhof um die Kath. Stadtkirche und dann in der Vorstadt bei der 1520 errichteten St. Peterskapelle. Die St. Leonhardskapelle war 1418 von mehreren Bürgern der Stadt Eppingen gegründet und mit einer Messpfründe ausgestattet worden. Nach der Reformation diente sie als Friedhofskirchlein. Die Kapelle besaß ein Türmchen mit einer Glocke. Wegen Baufälligkeit musste die Kapelle 1807 abgebrochen werden. Die Glocke von 1436 wechselte dann auf den Vorstädter Torturm in der Brettener Straße und wurde 1826 auf das neu erbaute Rathaus gehängt, von wo sie heute noch viertelstündlich schlägt.

Der Friedhof wurde Mitte des 19. Jhdt. und wieder im 20. Jhdt. erweitert, da der vorhandene Platz nicht mehr ausreichte. 1963 wurde eine Leichenhalle und 1975 die Aussegnungshalle erbaut. An der Nordmauer des Friedhofs steht das Ehrenmal mit den Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen Eppinger Soldaten. Ein weiteres Ehrenmal für die gefallenen Heimatvertriebenen, ein Kriegsgräberfeld und Gräber der verstorbenen Zwangsarbeiter befinden sich im Friedhof.

Auf dem Eppinger Friedhof wurden wertvolle alte Grabmäler aus dem 19. und 20. Jahrhundert gesichert. Diese Kleindenkmäler sind sehr kunstvoll gestaltet und zeigen eine reiche Symbolik. Ein alter Inschriftenstein an der Ostmauer ist heute nicht mehr zu lesen. Seine Inschrift lautete:

„PERDAM SAPIENTIAM SAPENTIVM ET PRUDENTIAM OMNIS CARO FOENUM RENOVATORUM AN 1580“. (Übersetzung der Inschrift: Ich werde zu Schaden machen alle Weisheit der Weisen und alle Klugheit - alles Fleisch ist Heu. 1580 renoviert.)
Auf dem Rand des Steins ist nachträglich beigefügt worden: „ZUR ZEIT COLLECTOR HEGELL 1686“.


Eppinger Friedhof
Adolf-Vielhauer-Str. 2
75031 Eppingen


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Der Eppinger Bahnhof

In Eppingen ist mit dem Bahnhof, der Güterhalle, dem Bahnarbeiterhaus, der Post, den Gleisanlagen mit dem Bahnübergang und dem Stellwerk West noch ein eindrucksvolles Bahnensemble erhalten geblieben. Im Stellwerk West ist noch die gesamte Stellwerkseinrichtung erhalten (sh. hierzu auch bei "Museum/Stellwerk West").

Das Eppinger Bahnhofsgebäude wurde 1879 im Zuge der neuen Kraichgaubahn erbaut. Es wurde nach den Plänen des Karlsruher Architekten Ludwig Diemer im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Eppingen war baden-württembergischer „Grenzbahnhof“. Das historische Gebäude gehört seit dem 1. Januar 2013 der Stadt Eppingen und wurde 2014 saniert. Nun steht der Mittelbau Reisenden wieder als Aufenthaltsraum und Café zur Verfügung. In den übrigen Räumen hat die „Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn“ (DJHN) ihren Verwaltungssitz.

Am 15. Oktober 1879 wurde die Strecke der Kraichgaubahn von Karlsruhe (-Grötzingen) nach Eppingen eingeweiht. Ein Jahr später erfolgte mit dem Bau der 12 km langen Strecke Eppingen - Schwaigern der Lückenschluss nach Heilbronn. Ab 1900 konnte man auf der Elsenztalbahn in Richtung Sinsheim - Heidelberg „abdampfen“.

Politischer Protest gefolgt von Bürgerprotesten und Aktionen wie „Eppingen fliegt aus - rettet die Bahn!“ verhinderten in den 1980er Jahren erfolgreich die angedrohte Stilllegung der Bahnlinie.

Heute ist der Bahnhof Eppingen ein Verzweigungsbahnhof und wichtiger Knotenpunkt. Er wird seit dem 1. Juni 1997 von der Linie S4 der Stadtbahn Karlsruhe beziehungsweise der Stadtbahn Heilbronn sowie seit 2009 von der Linie S5 der S-Bahn Rhein-Neckar bedient.


Eppinger Bahnhof
Bahnhofstraße 55
75031 Eppingen

 


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Brettener Straße

Auf einer Geländeterrasse, in erhöhter hochwassersicheren Lage über der Elsenztalaue, bewegte sich der Verkehr auf den Hauptzugang der mittelalterlichen Stadt zu. Diese Anbindung wurde Ende des 15. Jahrhunderts ausgebaut, als die Stadt nach Westen erweitert wurde. Beachtenswert, wie breit und geradlinig diese Straße damals angelegt wurde. Diese „Brettener Vorstadt“ war ebenfalls vollständig ummauert und mit einem repräsentativen „Vorstädter Tor“ abgeschlossen. Nachdem die Stadt weiter in Richtung Westen erweitert wurde, brach man dieses Stadttor 1813 leider ab. Zuvor hatte der Stadtschultheiß Erckenbrecht 1781 davor ein stattliches barockes Wohnhaus und gegenüber der Apotheker Lother 1785/86 seine neue Apotheke errichtet.

Repräsentative, meist dreistöckige Gebäude gaben der Straße damals städtisches Flair. Tragischerweise ereignete sich aber auch in der Brettener Straße der größte Stadtbrand. Am 27. September 1846 brach „Nachts halb 11 Uhr in der zum Gasthaus zur Krone dahier gehörigen Scheuer des Posthalters Hr. Heinrich Wittmer an der sog. Roth- oder Wilhelm-Gaße Feuer aus, welches sich außerordentlich schnell verbreitete und viele Gebäude in Asche legte. Die ganze Stadt stand in einem Feuerregen u. war in großer Gefahr. Die Häuser an der Brettener Straße links begannen bereits zu rauchen, als d. 28. Sept. morgens zw. 2 u. 3 Uhr des Feuers Herr wurde. Schließlich wurde aber erst am 5. Okt. also 8 Tage nach seiner Entstehung das Feuer ganz gelöscht. Ein großes Glück war die herrschende Windstille. Trotzdem fielen bei Berwangen verbrannte Strohhalme u. Tuchlappen aus Eppingen herab. Das schreckliche Feuermeer wurde sogar zu Mannheim, Pforzheim, Leonberg gesehen.“

Über 30 Gebäude wurden zerstört und veränderte die Nordseite der Brettener Straße. Einzig die giebelständig stehenden Fachwerkgebäude überstanden den Großbrand.

Bis zur Eröffnung der Umgehungsstsraße 1996 führte die viel befahrende Bundesstraße 293 mitten durch das Stadtzentrum. 2012 erfolgte die Umgestaltung der Brettener Straße zur attraktiven, verkehrsberuhigten Einkaufsstraße mit gestalterischer Aufwertung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität.


„Un ebbes Bsunders“

Über Generationen hinweg ist die Brettener Straße die Haupteinkaufstraße von Eppingen. Eines der Eppinger Originale, Carl Wilhelm Schuchmann, betrieb hier in der Brettener Str. 19 ein Schreibwarengeschäft mit Buchbinderei. Direkt hinter seinem Ladentisch befand sich eine Falltüre, die in den Keller hinab führte. Eines Tages passierte es: im Eifer des Bedienens dachte Buchbindermeister Schuchmann nicht an die offene Falltüre, trat daneben und versank plötzlich senkrecht in der Tiefe. Weg war er. Daraus kreierten die Eppinger ein geflügeltes Wort. Wenn irgendjemand plötzlich nicht mehr da ist, dann sagt man bei uns in Eppingen: „Der isch verschwunne wie d´Schuchmann hinnerm Ladentisch.“


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Kellergewölbe im Rot

Vor der Erfindung des Kühlschranks waren Keller zur Lagerung von Lebensmitteln wie Kartoffeln, Äpfel, Most und Wein notwendig. Gut gebaute Gewölbekeller garantierten auch in den Sommermonaten ein kühles Klima mit gleichmäßigen Temperaturen (5 – 9 °C) und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 70 %. Dadurch blieben Lebensmittel länger frisch.
Die meisten Häuser der Altstadt haben einen eigenen Keller. Dass an der Wilhelmstraße, wo im 19. Jahrhundert nur Gärten waren, Keller ohne Häuser entstanden, hat seinen Grund in den damals entstehenden Bierbrauereien. 1810 wurde noch sehr wenig Bier, dafür mehr Wein getrunken. Infolge von Missernten und steigenden Weinpreisen wurde das Biertrinken attraktiv. In Eppingen ließen sich Bierbrauer nieder, wie der Palmbräu-Gründer Jakob Zorn (1835) oder der „Lamm“-Wirt Jacob Bitterich, der 1812 eine Bierbrauerei einrichtete. Auch „Rössle“-Wirt Karl Hartmann braute seit den 1860er Jahren sein eigenes Bier. Das Bierbrauen erforderte große Keller zur Lagerung des Bieres, das nur in den kühlen Monaten gebraut werden konnte. Gär-und Eiskeller benötigte man zur Herstellung von untergärigem Bier, wie z.B. der Pilsner Brauart, das bei kühlen Temperaturen unter 10°C langsam gärt. Das Eis sorgte dafür, dass die Temperaturen auch im Hochsommer noch frisch waren. Es wurde im Winter aus den Eisweihern gewonnen. In milden Wintern musste Gletscher-Eis importiert werden.
Die Gärten im Rot – in Hanglage – waren ideale Standorte, um hier große Keller anzulegen. Die Keller des „Lamms“ befinden sich unter dem inzwischen abgerissenen ehemaligen Süßmosterei-Gebäude (jetzt Parkhaus). Es handelt sich um eine mehrstöckige Kelleranlage, deren älteste Teile in den 1860er Jahren erbaut wurden, ein gewölbter Lagerkeller, ein Gär- und Eiskeller samt Eisschüttloch. Der Eingang zum „Rössle“-Keller befand sich neben dem später erbauten „Ratskeller“. „Calvados-Keller“ wurde ein kleinerer Keller der Palmbräu-Süßmosterei genannt, in dem Apfelschnaps gelagert wurde.
Der hier zu sehende Keller gehörte zu dem Anwesen des Landwirts Jakob Beck. Das Wohnhaus stand an der Straße, dahinter befanden sich ein Seitenanbau mit Waschküche und Gesindewohnung, Schweineställe und eine Scheune mit Stall aus Sandstein. Der Keller befand sich schon unterhalb des benachbarten Gartens, der Eingang war an der nördlichen Seite der Scheune. Beck kaufte das Anwesen 1878, erbaut wurden Haus und Scheune 1847 von Andreas Weiß. Das Anwesen wurde im Zuge der Erweiterung der Süßmosterei in den 1970er Jahren
abgerissen.

„Un ebbes Bsunders“
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Räume als Luftschutzkeller genutzt. Emmy Hecker schrieb am 12. April 1945 an ihren Mann, den Schreiner Helmut Hecker, über die letzten Kriegstage:
„All die Wochen vorher, die wir teils im Wald, teils im Lammkeller zubrachten, es war eine recht traurige Zeit und wie oft hat Werner Prügel bezogen, verdient und unverdient, denn man war mit den Nerven vollständig herunter und so ein ganzer Tag im Keller von morgens 6 Uhr bis abends mit einem Jungen von 6 Jahren, da erübrigt sich alles andere. Am Karfreitag war ich mit Annemie bei Emma K., auf einmal fielen Bomben und auch mit Bordwaffen griffen die Flieger am Abend um ½ 7 Uhr [an], von diesem Tag an ging es ununterbrochen. […] Am Dienstagmorgen um 3 Uhr haben uns die Arischüsse bald aus dem Bett geschmissen. Dann raus in den Keller, wir saßen dann mit den Kindern 4 Tage ununterbrochen im Keller. Am Mittwochmorgen um 6 Uhr kamen die ersten Soldaten in den Keller, es waren Franzosen, […].



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 Zeichnung Stadt Eppingen
Zeichnung Stadt Eppingen.

Elsenzbrücke

Mit dem Bau der Kraichgaubahn (Karlsruhe - Heilbronn) 1879/80 wurde Eppingen an das überregionale Eisenbahnnetz angebunden. Zwischen der alten Bebauung und der Bahntrasse dehnte sich daraufhin die Stadt rasant aus. Auf dem allerdings problematischen Untergrund des wasserstauend, geologisch extrem weichen Lettenkeupers in der Elsenztalaue entstanden typische Funktionsbauten der Eisenbahn (Bahnhof, Bahnarbeiterhaus, Bahnwärterhaus, Güterhalle, Stellwerk).

In der neuen Bahnhofstraße wurden markante repräsentative Gebäude wie das „Alte Postamt“ (mit Dachtürmchen, 1891), das Gasthaus „Zur Eisenbahn“ (Firma Michael, 1897), das heutige Volksbankgebäude (1904), das Gasthaus „Zum Schwanen“ (1901) und jenseits der Schienen die „Villa Elsa“ (1903), allesamt auf Eichenpfählen gegründet, errichtet. So wurden beim Bau des ehemaligen Gasthauses „Zur Eisenbahn“ 90 Eichenstämme mit 7,50 m Länge und 22 cm mittlerer Stärke in den Untergrund gerammt.

Besonders beachtenswert ist die Vielfalt künstlerischer Ausgestaltung an diesen Gebäuden, die alle aus Mühlbacher Schilfsandstein gearbeitet wurden.

„Un ebbes Bsunders“
In dem gegenüberstehenden ehemaligen Gasthof „Zur Eisenbahn“ kehrte einmal ein Reisender ein. Er bestellte beim Wirt ein Achtel Wein. Doch dieser rührte sich nicht. Als sich der Gast nach einer Weile beschwerte, wo denn sein Achtel bliebe, erwiderte der Gastwirt: „Was willsch, e Achtele? Zum Dunderermassich, jetzt wart´sch grad, bis´d e Verdele saufe kansch.“ Seither hieß der Wirt in der Stadt nur noch „d´Dunderemassich“ und man ging fortan nicht mehr in den Gasthof „Zur Eisenbahn“, sondern „Zum Dunderemassich".


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Mittelalterlicher Marktplatz und Umgebung (Altstadtstraße)

Der mittelalterliche Marktplatz war einst zusammen mit der breiten Altstadtstraße, auf der bis heute Markt stattfindet, das wirtschaftliche und politische Zentrum der Stadt. Am Nordrande des Marktplatzes stand auf recht kleiner Grundfläche das alte Rathaus, das vermutlich bald nach der Stadtrechtsverleihung um 1200 errichtet worden ist. Das Erdgeschoss war zum Marktplatz hin offen und bildete eine Halle, in der die Bäcker auf ihren Verkaufsbänken ihre Backwaren feilboten. In den Obergeschossen befanden sich der Ratssaal und die Diensträume der Stadtverwaltung. Wegen Baufälligkeit wurde es 1820 abgerissen und 1823/24 durch
den Bau eines neuen, größeren Rathauses auf dem Marktplatz in der Vorstadt ersetzt.

Hinter dem alten Rathaus steht das sog. Anwaltshaus. Es wurde 1712 als „Stadthaus“ errichtet. Vom Vorgängerbau bald nach 1584 stammt noch der große Keller. Die Inschrift am nordwestlichen Eckpfosten zeigt das damalige Stadtwappen und nennt u.a. den Anwalt bzw. Vertreter der Bürgerschaft: Peter Wannenmann. Das Haus blieb bis 1747 im Besitz der Stadt und hatte wohl ähnliche Funktionen wie das Rathaus. Bis zur Reformation stand an dieser Stelle das Kaplaneihaus der St. Nikolauspfründe, das 1584 von der Stadt erworben wurde.

Nach Westen wird der Marktplatz durch die sog. Ratsschänke begrenzt. Das Gebäude mit typisch oberdeutschen Fachwerkkonstruktionen im Außenwandgefüge und Bohlenwandresten an der Längsseite wurde 1483 erstellt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Giebeldach zusammen mit dem dritten Fachwerkstock wegen Baufälligkeit abgetragen und durch ein Walmdach ersetzt. Es könnte sein, dass die Darstellung des Adlers auf dem Wappen an der Südseite ursprünglich eine Taube war und damit auf den Heiligen Geist bzw. auf eine ehemalige Nutzung des Gebäudes als städtisches Spital hinweist.

Im Osten grenzt das sog. Specht´sche Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an den mittelalterlichen Marktplatz. Wie die Reste der Fachwerkwand an der Einfahrt zeigen, bestand das Erdgeschoss ursprünglich ebenfalls aus Fachwerk.

Gegenüber der Ratsschänke stand das sog. Zunfthaus, ein Renaissancebau mit hervorragendem Fachwerk aus dem Jahre 1601. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges fiel es einem Bombenangriff zum Opfer; ein erheblicher Verlust!

„Un ebbes Bsunders“
Bevor zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Bezirkseichamt am Kleinbrückentor errichtet wurde, mussten hier am Eichbrunnen vor dem alten Rathaus die Eppinger Wirte und Handwerker ihre Messgefäße und andere Maßinstrumente vom Eichmeister in regelmäßigen Abständen eichen lassen. Auch die Küfer brachten die von ihnen hergestellten Fässer und Bottiche vor dem Verkauf zum Eichmeister, um von diesem deren Fassungsvermögen amtlich feststellen zu lassen. Der Brunnen hat von diesem jahrhundertealten Brauch  den Namen „Eichbrunnen“ erhalten.


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Ludwigsplatz

Angelegt wurde der Platz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als man den hier verlaufenden Stadtgraben auffüllte. Namenspatron ist der badische Großherzog Karl Ludwig, der 1818 eine landständische Verfassung erließ.

Das 1914 errichtete Denkmal zeigt allerdings die Büste seines Neffen, Friedrichs I. von Baden, der 1871 im Spiegelsaal von Versailles als erster den preußischen König zum deutschen Kaiser Wilhelm I. ausrief. Die Eppinger waren auf ihr Landesoberhaupt und seine Frau Luise stolz, die beide mit ihrer Amtsstadt eng verbunden waren und diese mehrmals besuchten. Auf den Tafeln sind die Teilnehmer am Krieg gegen Frankreich 1870/1871, der zur Reichsgründung führte, aufgelistet.

Im 19. Jahrhundert diente dieser Platz als Hafnermarkt, auf dem auch Jahrmärkte, Varietétheater, Menagerien und sonstige öffentliche Lustbarkeiten abgehalten wurden.

„Un ebbes Bsunders“
Im September 1846 türmten sich auf diesem Platz Unmengen von Möbelstücken und Hausgerätschaften. In einer Scheune in der Brettener Straße war ein Großbrand ausgebrochen, dem 30 Gebäude zum Opfer fielen. Alle Möbelstücke und Geräte, die man aus den brennenden Gebäuden bergen konnte, wurden hier gelagert, vom Bürgermilitär bewacht und somit vor Diebstahl gesichert.
Diese Brandkatastrophe war 1847 der Anlass zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen. Sie ist damit eine der ältesten Wehren in Baden-Württemberg.



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Leiergasse

Parallel zur Brettener Straße, durch kleine Seitengässchen leiterförmig verbunden, verläuft die Leiergasse. Sie ist um 1500 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Brettener Vorstadt angelegt worden. An ihrem westlichen und östlichen Teil verläuft sie parallel und ganz an der Stadtmauer entlang, im mittleren Teil macht die Gasse einen deutlichen Bogen. Vielleicht standen hier schon vor dem Bau der Stadtmauer Häuser, wie auf dem Merianstich von 1645 an dieser Stelle deutlich zu erkennen ist. Das waren Gerber-, Färber- oder Hafnerhäuser und das Wasenmeistereihaus. Der Wasenmeister musste die verendeten Tiere entsorgen und war gleichzeitig der Scharfrichter. Der Name Leiergasse lässt sich vom Gerberhandwerk ableiten. Da die Gerber die aus Eichenrinde gewonnene Lohe verwendeten, erhielten sie auch den Berufnamen Loher, Lower, Lauwer. Die Gerber und die Färber nutzten für ihr Handwerk das Wasser der Elsenz, die an dieser Stelle direkt vor der Stadtmauer vorbeifloss.

Die Stadtmauer, die in der Leiergasse noch original erhalten ist, hatte zu Beginn des 16. Jahrhunderts keine verteidigende, sondern nur noch eine symbolische Bedeutung. Deshalb musste sich auch nicht hoch gebaut werden.

Ein echter Blickfang sind die in den Straßenraum hineinragende 1706 erbaute Scheune und das Fachwerkhaus Nr. 9 aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit der holzgestützten Durchfahrt. Besonders reizvoll ist das Giebeldreieck mit der Konsole unter dem First. Im unteren Dachgeschoss ist der Fränkische Mann an den Bundständern mit geschweiften Fußbändern und kleinen senkrechten Stielen zu erkennen.


„Un ebbes Bsunders“

Im schönen Fachwerkhaus Nr. 9 soll vor langer Zeit das Gasthaus „Zu den drei Raben“ gewesen sein. Noch vor einigen Jahren geisterten gerade in der Leiergasse eigenartige Geschichten und Erzählungen umher, deren Mittelpunkt und Entstehung in dieser Gastwirtschaft gewesen sein musste.

Als man vor vielen Jahren beim Bauen in der Leiergasse auf menschliche Skelette gestoßen ist, sagte eine Frau aus der Leiergasse, dass das erschlagene Schäfer seien, die einst ihres Geldes wegen von ihren Herbergsleuten umgebracht, ausgeraubt und dann verscharrt wurden. Durchziehende Schäfer sollen regelmäßig im Gasthaus „Zu den drei Raben“ übernachtet haben. Dabei hätte es merkwürdige Dinge gegeben. Gäste, die am Abend fröhlich gezecht hatten, seien am frühen Morgen angeblich längst schon abgereist. Von dubiosen Männern war
die Rede, denen man nicht über den Weg trauen konnte, aber etwas Konkretes war von den Leuten in der Leiergasse nicht zu erfahren. Sie nickten nur mit den Köpfen und sagten: „Wer´s weiß, wird´s wissen.“


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Karlsplatz

Durch den Bau des ersten Kreisverkehrs in Eppingen und der Altstadtumfahrung im Jahr 2001 wurde der Karlsplatz vollständig umgestaltet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde hier am Rande der Altstadt ein von Kastanienbäumen umsäumter Grasplatz angelegt, der zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt und somit zu einem wichtigen Ort Eppinger Alltagslebens wurde.

Der badische Großherzog Karl-Ludwig war für zwei städtische Anlagen der Namensgeber - für den Ludwigsplatz in der Stadtmitte und hier für den Karlsplatz. Dieser Karlsplatz wird von den Eppingern auch als „Lohplatz“ oder kurz „s´Loh“ bezeichnet. Dieser Name kommt daher, weil hier früher die Eppinger Gerber ihre beim Gerbprozess ausgelaugte Eichenrinde (Lohe) ablagerten und diese Anlage damit auffüllten und einebneten.

Für die Kinder und Jugendlichen war der Karlsplatz ein beliebter Treffpunkt für allerlei Spiele wie Fußball, Fangerles, Versteckerles oder Wetzeles (Murmelspiel). Die Älteren nutzten die Sitzbänke gern für manches Schwätzchen. Umherziehende Scherenschleifer oder Schirmflicker boten hier ihre Dienste an und Wanderzirkusse schlugen unter den Bäumen ihre Zelte auf. Auf dem Loh fanden auch lange Jahre die Eppinger Bullen-, Eber- oder Geißbockkörungen und Fohlenmärkte statt.

Am nahen Hilsbachufer befanden sich mehrere Meter breite Sandsteintreppen, die zum Wasser führten und den Eppinger Hausfrauen als Waschbänke dienten. Ein besonderes Schauspiel war es, wenn am Samstagnachmittag oder am Sonntagmorgen die Eppinger Bauern hier mit ihren Pferden zum Baden durch den Bach ritten. Das war für Pferd und Reiter jedes Mal ein Vergnügen.

„Un ebbes Bsunders“
Auf dem Lohplatz stand auch lange Jahre das „Pumpelehaus“. Dieses 1851 erbaute hölzerne Feuerwehrsteighaus diente der Eppinger Feuerwehr als Übungsort. Die Freiwillige Feuerwehr Eppingen wurde schon 1847 gegründet und ist damit eine der ältesten Wehren in Baden-Württemberg.
Das Steighaus hatte einen quadratischen Grundriss mit ca. 3,5 m Seitenlänge und zwei Stockwerken von jeweils ca. 4 m Höhe. Zur Übung begab sich die Wehr mit den Fahrzeugen und Geräten bis zum letzten Haus am Richener Buckel. Von dort aus stürmten die Mannschaften im Eiltempo auf den Karlsplatz. Die Steiger der Rettungsmannschaft bestiegen mit ihren Hakenleitern das „Pumpelehaus“ und befestigten oben den Rettungsschlauch. Zahlreiche Jugendliche standen schon bereit, um mehrmals durch den Schlauch hinab zu rutschen, um damit „gerettet“ zu werden.


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Kirchgasse

Fachwerkhäuser bzw. Fachwerkstädte waren in früherer Zeit stets brandgefährdet. In den Jahren 1869 - 1872 versetzten zahlreiche Brände die Eppinger Bevölkerung in Angst und Schrecken. Man vermutete Brandstiftung. Am 19. Januar 1873 brach in der Scheune des Rösslewirts beim Pfeifferturm abermals ein Brand aus. Dieser griff schnell auf die benachbarten Fachwerkhäuser und Scheunen über. Vom Pfeifferturm bis zur heutigen Zehntgasse wurden alle entlang der Kirchgasse stehenden Gebäude sowie die jenseits des Zwingergrabens liegenden und zu den Gehöften der Rappenauer Straße gehörenden Scheunen in Schutt und Asche gelegt.

Insgesamt brannten 46 Gebäude ab, darunter 25 Wohnhäuser, u.a. auch das evangelische und katholische Pfarrhaus. Glücklicherweise entdeckte die Tochter des Rösslewirts den vermuteten Brandstifter, Maurer Jakob Müller, auf frischer Tat, so dass diesem Schrecken ein Ende gesetzt werden konnte.

Im Rahmen der Wiederbebauung wurde die Kirchgasse verbreitert, der Zwingergraben zugeschüttet, die Zehntgasse als neue Verbindungsstraße angelegt und die Wohnhäuser nicht mehr als giebelständige Fachwerkgebäude, sondern als traufständige Massivbauten errichtet.

„Un ebbes Bsunders“
Unendlich groß war die Not, die der Brandstifter durch seine Taten bei den betroffenen Familien hinterließ. Umso erleichterter war man, als man diesen Bösewicht, einen aktiven Eppinger Feuerwehrmann, hinter Schloss und Riegel bringen konnte. Er wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Damit aber solches nie wieder geschehen möge, mauerte man den „Kopf“ des Brandstifters zur Abschreckung in den Giebel der wiederaufgebauten Scheune ein.
An beiden Giebelseiten (am Besten von der Zehntgasse aus) kann man die Steinmaske des „Brand-Müllers“ noch heute direkt unterhalb des Dachfirsten entdecken.



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Eppinger Kirchhügel

Im Mittelalter entstand um die Stadtpfarrkirche ein geistliches Quartier mit den Häusern der Geistlichen und der Lateinschule. Bis zur Reformation wirkten an der Stadtpfarrkirche zwei Pfarrer, zehn Kapläne und ein Lateinschulmeister. Sie bildeten die „Gemeinschaft der Geistlichen“, die aufgrund ihrer verpflichteten Anwesenheit bei den Gottesdiensten „Präsenz“ genannt wurde. Im Zuge der Reformation 1556 wurden die Kaplaneien aufgehoben und die 2. Pfarrstelle in „Diakonat“ umbenannt. Auch kamen nun zur Lateinschule eine sog. Deutsche Schule für die Knaben wie auch für Mädchen hinzu und es bildete sich auf dem Kirchhügel ein Schulzentrum. Leider fiel die Häuserzeile gegenüber der Kirche 1873 dem Stadtbrand zum Opfer. Im Gemarkungsatlas von 1860/65 kann die Lage der Gebäude ermittelt werden.

1. Stadtpfarrkirche
2. Katholischer Kirchenanbau (1806 - 1891)
3. Hirschhorner Pfarrhaus, ab 1698 wieder katholisches Pfarrhaus
4. Altes Speyrer Pfarrhaus, frühestens 1522 als St. Marienkaplanshaus neu erbaut, im 18 Jhdt. Sitz des Lateinschulmeisters
5. Neues Speyrer Pfarrhaus von 1515, nach der Reformation Diakonatshaus
6. Vermutl. Kaplanshaus oder Messnerhaus, im 18. Jhdt. Sitz des Mädchenschulmeisters
7. St. Nikolauskaplanshaus, 1584 - 1749 oberes Stadt- bzw. Rathaus
8. Vermutl. Spital, von 1483
9. Adelshof, ab 1715 refomierter Pfarrhof, 1903 - 1985 evangelisch-methodistische Kirche
10. St. Katharinenkaplanshaus, ab 16. Jhdt. Mädchenschule, ab 18. Jhdt. katholische Schule
11. Standort Frohnhof
12. St. Gertrudenkaplanshaus
13. Hugenkaplanshaus, ab 18. Jhdt. Pfarrscheune
14. Neues Frühmesskaplanshaus
15. Lateinschule, 1421 erstmals erwähnt, Gebäude von frühestens 1453
16. Vermutl. Kaplanshaus, zweite Hälfte 15. Jhdt. Das Haus stand in einem baulichen Zusammenhang mit der Lateinschule
17. Reformiertes Schulhaus von 1810 für die kleinen Knaben, heute katholisches Pfarrhaus
18. St. Katharinenkapelle von 1489, ab 16. Jhdt. deutsche reformierte Knabenschule und Kollekturhaus



„Un ebbes Bsunders“
Von 1550 bis 1562 wirkte als Rektor an der Lateinschule Leonhard Engelhardt aus Schwäbisch Hall und brachte diese zur Blüte. Als Lutheraner konnte er während des Augsburger Interims (1548-1552) in der Reichsstadt Schwäbisch Hall keinen Lateinunterricht mehr geben und hat daher gern als 24jähriger die Berufung nach Eppingen angenommen. Als 1561 Kurfürst Friedrich III. vom lutherischen zum reformierten Glauben übertrat und dies auch seinen Untertanen vorschrieb, kam Leonhard Engelhardt erneut in einen Gewissenskonflikt. Er blieb seinem lutherischen Glauben treu und griff in einem Lied die neue Kurpfälzer Kirchenobrigkeit an. Diese setzte ihn im März 1562 als Rektor der Lateinschule ab und zwang ihn, die Kurpfalz innerhalb von drei Wochen zu verlassen. Im lutherischen Württemberg erhielt er mit seiner Familie Asyl und machte hier Karriere. Er wurde 1562 Lateinprofessor an der Universität Tübingen und dann von 1574 bis 1594 Rektor des Stuttgarter Pädagogiums.


Stadt Eppingen
Marktplatz 1
75031 Eppingen
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Haus Sternweiler (Fleischgasse)

Oberhalb des Stadt- und Fachwerkmuseums wohnte in der Fleischgasse in einem kleinen Fachwerkhaus das jüdische Ehepaar Julius und Liesel Sternweiler. Julius Sternweiler war Handelsmann und handelte mit Knochen, Tierhäuten, Fellen und kleinen Tieren wie Enten, Gänse, Hühner und Kaninchen. Die Sternweilers waren arme, aber geachtete und beliebte Bürger der Stadt. So bezahlte der Eppinger Heimatdichter Johannes Kleinheins dem Julius Sternweiler aus Freundschaft täglich ein Glas Bier im nahen Gasthaus „Zur Altstadt“.

Julius und Liesel Sternweiler wurden zusammen mit dem Ehepaar Siegel als letzte Eppinger Juden am 22. Oktober 1940 verhaftet und nach Gurs in Südfrankreich deportiert, wo sie 1940/41 starben. Das Schicksal dieses jüdischen Ehepaares soll stellvertretend an alle anderen 65 Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens erinnern, die 1933 in Eppingen lebten.

Es soll nie vergessen werden, welches Leid in der Zeit des Nationalsozialismus jüdischen Bürgern unserer Stadt zugefügt wurde.

„Un ebbes Bsunders“
Früher wurden viele Kaninchen zum Schlachten gehalten. Kinder brachten das Fell eines geschlachteten Tieres zum Sternweiler. Julius Sternweiler zahlte diesen dann für ein Kaninchenfell, je nach Marktlage, zehn oder zwanzig Pfennige, für ein ganz großes auch einmal dreißig Pfennige. Für das Fell eines Feldhasen zahlte er immer zehn Pfennige mehr. Ein Zehner oder gar zwei waren für ein Kind in einer Zeit, in der man den Begriff Taschengeld nicht kannte, etwas Besonders. So war man stets glücklich, wenn man zum Sternweiler ein Hasenfell bringen konnte.
Wenn die Kinder den Julius Sternweiler auf der Straße sahen, dann riefen sie oft: „Lausbub, Lausbub, lass die Gickla laafa, morge kummt de Sternweiler und will die Gickla kaafa!“


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Marktplatz
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Kleinbrückentorplatz

Wo heute Autos parken und alles überbaut ist, floss früher der Mühlkanal. Malerisch angeordnete Häuser, eine breite Brücke über die Bahnhofstraße und mehrere kleinere Hausbrücken gaben diesem Stadtteil den Namen „Klein-Venedig“.

Der Mühlkanal floss an der Stadtmauer entlang und diente im Mittelalter den hier wohnenden Gerbern und Färbern als Brauch- und Nutzwasserlieferant, den Müllern zum Betreiben ihrer Mühlen, den Frauen als Wasch- und den Kindern als beliebter Badeplatz.

Auf dem Areal des früheren Hengststallplatzes wurde 1923 - im unteren Teil des heutigen Parkplatzes - ein städtisches Wannen- und Brausebad mit benachbartem Eichamt errichtet.

Daneben befand sich die Druckerei der „Eppinger Zeitung“. Hier wirkte über 45 Jahre lang der Verleger Fritz Luz, der seine Heimatstadt mit der Eppinger Zeitung täglich mit neuesten Nachrichten versorgte.


„Un ebbes Bsunders“

In dem Fachwerkgebäude (Nr. 3) befand sich früher die Gerberei von Karl-Heinrich Frey. Dort betätigten sich junge Burschen als „Lohkästrippler“ und verdienten sich damit ein kleines Taschengeld. Die vom Gärprozess herrührende Eichenrinde, Lohe genannt, wurde in Eisenringe gefüllt. Die Burschen trippelten diese Lohmasse barfuß fest. Dieser „Lohkäse“ wurde dann auf Holzregalen, die das Kennzeichen einer jeden Gerberei waren, getrocknet und vom Gerber als Heizmaterial verkauft.


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Metzgergasse

Malerisches Seitengässchen im Areal der im 16. Jahrhundert ausgebauten westlichen Vorstadt: Hier gingen damals die Eppinger Metzger ihrem Handwerk, eingebunden in die Zunft, nach. Viele leisteten unter der Aufsicht ihres Zunftmeisters „zünftige“ Arbeit; wer dazu nicht bereit oder fähig war, dem wurde das „Handwerk gelegt“. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich das Haus Nr. 7a (1601). Dieses in Schilfsandstein untersockelte Erkerhaus mit farbigen Schnitzereien im zweiten Obergeschoss zeigt Renaissancefachwerk vom Feinsten und weist auf einen reichen Erbauer hin.


1749 wurde „von des Posthalter Raußmüllers Hof“ (Alte Post am Marktplatz) ein Stein ins Fenster der „Jüdischen Schul“ in diesem Hause, das dem Löw Mayer gehörte, geworfen. Hier ist also eine frühe Eppinger Synagoge belegt. Zudem befand sich im Parterre dieses Hauses ein jüdisches Schächt- und Schlachthaus. Die Zusammenarbeit zwischen jüdischen und christlichen Metzgern in dieser Gasse war als vorbildlich beschrieben.

1772 wurden Teile der „Schule“ in die „Alte Synagoge“ in der Küfergasse 2 verlegt. 1896 ersteigerte Metzgermeister Karl Feeser das Haus aus dem Nachlass des verstorbenen Moritz Eppinger, des letzten jüdischen Metzgers.

Am 1. Oktober 1900 erwarb Jakob Friedrich Hofmann das Anwesen.


„Un ebbes Bsunders“

Unter diesen Fachwerkgebäuden befinden sich eindrucksvolle, tiefe, gewölbte Keller. Hier lagerten die Metzger im Winter in den außerhalb der Stadt an Bächen angelegten Eisweihern gebrochenes Eis zur Kühlung ihrer Waren ein. Diese Eisvorräte reichten dann bis in den folgenden Sommer. Noch bis in die 1950er Jahre kühlte Metzgermeister Werner Hofmann auf diese Weise seine Produkte.


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Marktplatz 1
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Kulturdenkmal "Frankeburg", Steingasse 4

Das 1457 erbaute Fachwerkhaus in der Steingasse 4 gilt als das zweitälteste in Eppingen. Ältere Eppinger kennen es noch unter dem Namen "Frankeburg".

Dank des Einsatzes des Fördervereins Raußmühle und der finanziellen Unterstützung durch die Stadt konnte das denkmalgeschützte Fachwerkgebäude vor dem Verfall bewahrt werden und ist nun wieder ein begehbares, historisches Kleinod, in dem Besucher bei Führungen - nach der Corona-Pandemie - einen Einblick in die Eppinger Stadtgeschichte, in das Leben der vergangenen Jahrhunderte werfen können. 

Das Fachwerkhaus Steingasse 4 wurde 1457 von einem Mann aus der damaligen sozialen Mittelschicht der Stadtgesellschaft nahe der Stadtmauer erbaut. 

In dem Fachwerkhaus finden sich Spuren der zurückliegenden Jahrhunderte. Es gibt einen Kriechkeller, ein Stockwerk darüber zeugt ein winziger Stall neben dem Treppenaufgang davon, wie nahe hier einst Mensch und Tier zusammenlebten und in den jeweils zwei Zimmern der beiden Stockwerke darüber wohnten im 19. Jahrhundert wohl zwei Großfamilien: 20 Personen in vier Räumen. 

Besonders sind an dieser Fachwerkschönheit der Schwebegiebel und der Flugsparren. Im Gegensatz zum berühmten Baumann´schen Haus sitzen hier die Eckständer nicht auf den Schwellen, sondern gehen durch bis auf die Deckenbalken - das ist ein Kennzeichen des alemannischen Fachwerks.
Die Datierung auf 1457 gelang durch eine Untersuchung der Jahresringe. Heraus kam, dass das Haus ein halbes Jahrhundert vor Beginn der Bauernkriege errichtet worden war. Das Dach ist teils mit Hohlziegeln, Mönch- und Nonnenziegeln sowie mit Biberschwänzen gedeckt.


Öffnungszeiten:

Jeweils am ersten Sonntag der Monate März bis Oktober von 14 - 17 Uhr, außerhalb der Öffnungszeiten nach telefonischer Absprache.

Kosten: freier Eintritt - um eine Spende wird gebeten.


Förderverein Raußmühle e.V., Herr Frank Dähling
Sulzfelder Weg 40
75031 Eppingen
Telefon 07262 / 8708
info@raussmuehle.de
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Alte Universität - Stadt- und Fachwerkmuseum von Eppingen

Die "Alte Universität" in der Altstadtstraße/Fleischgasse 1 ist mit einer Giebelbreite von 12 m, einer Trauflänge von 16,5 m und einer Höhe von   22,5 m das größte und höchste Fachwerkhaus in Eppingen. Wie die im Spitzbogenfenster rechts neben der Eingangstür eingemeißelte Jahreszahl beweist, wurde das eindrucksvolle Gebäude 1494/95 im Stile eines spätmittelalterlichen Kaufhauses gebaut.

Die Erdgeschosshalle diente ursprünglich als städtisches Fleischhaus, in dem die Metzger an neun Verkaufsbänken ihre Waren feilboten. Nach der Metzgerordnung des 15./16. Jahrhunderts durften die Metzger nur im Fleischhaus schlachten und verkaufen. Das erste OG besaß in der Südwestecke einen Saal, in dem öffentliche Veranstaltungen, aber auch Hochzeiten durchgeführt wurden. Während der Jahrmärkte konnten die auswärtigen Kaufleute ihre Waren anbieten. Auf den drei Speichergeschossen wurde das Getreide und in den zwei Kellern Wein gelagert; denn die Pacht für die stadteigenen Äcker und Weinberge wurde ebenso wie der Frucht- und Weinzehnte des Dorfes Mühlbach, von dem die Stadt 1/4 erhielt, als Naturalabgabe geleistet.

Während der Pest fand hier 1564/65 ein Teil der Artistenfakultät in Heidelberg Unterkunft. Die "Alte Universität" erinnert an dieses Ereignis.

1749 kaufte der Schulmeister Joh. Georg Rieger das „gemein Stadtfleischhaus“ und baute es im Stil seiner Zeit zu einem Wohnhaus um. Im Laufe der Zeit wuchs infolge Besitzzersplitterung die Zahl der Eigentümer auf 16 an, von denen die Stadt Eppingen zwischen 1965 und 1973 alle Anteile aufkaufte. Seit der Generalsanierung 1984/87 dient das Gebäude als „Stadt- und Fachwerkmuseum".

„Un ebbes Bsunders“
Das von einem Wappenhalter gehaltene Doppelwappen neben der Eingangstür zeigt links das kurpfälzische und rechts das gemmingen´sche Wappen. Es verweist darauf, dass zur Zeit der Errichtung dieses Fachwerkhauses Eppingen zur Kurpfalz gehörte, aber an die Ritter von Gemmingen verpfändet war. Dass beide Wappen gleich groß sind, stellt eine heraldische „Unerhörtheit“ dar, denn der Kurfürst der Pfalz stand als Landesherr und ranghöchster weltlicher Fürst nach dem Kaiser rangmäßig weit über den Reichsrittern von Gemmingen.


AUSSTELLUNGEN 2024

Zeitreise mit Kra! – Kinderleben im alten Eppingen – Große Kinder-Mitmach-Ausstellung
noch bis 31. März 2024

Martin-Ulrich Ehret – Waldstücke, Malerei und Zeichnung
18. April bis 07. Juli 2024

28. Künstlerfahnenfestival – Peter Riek, Zeichnung drinnen und draußen, Altstadt und Museum
18. Juli bis 06. Oktober 2024

Michael Hieronymus – Skulptur und Malerei
24. Oktober 2024 bis 26. Januar 2025

 

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 16 Uhr
(Montag geschlossen)

Eintritt frei!

Schließtage:

24./ 25./ 26. und 31. Dezember, 01. und 06. Januar

 

Führungen, Besuchergruppen nach Terminvereinbarung / Eintritt frei!

Ausstellungseröffnungen immer donnerstags um 18.00 Uhr - Sie sind herzlich eingeladen!


Stadt Eppingen
Altstadtstraße/Fleischgasse 1
75031 Eppingen
Telefon 07262/920-1151 (Museumsleitung)
museum@eppingen.de
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