Die Spangenberger Altstadt zählt zu den schönsten mittelalterlichen Fachwerkensembles in Hessen. Dicht gedrängt stehen hier die Fachwerkhäuser aus über fünf Jahrhunderten aneinander. Verwinkelte und enge Gassen, romantisch verspielte Ecken sowie reich verziertes Gebälk versetzen den Besucher in längst vergangene, beschauliche Zeiten zurück. Am Marktplatz findet man eine erstaunliche bauliche Geschlossenheit. Hier steht auch das älteste Haus Spangenbergs. An einigen Häusern befinden sich beachtenswerte Haustüren im Renaissance-, Rokoko- und Zopfstil. Reste der Stadtmauer umschließen noch heute die Altstadt.
Der Stifter Heinrich Salzmann hat 1902 den Spangenberger Symbolfiguren Kuno und Else aus der Liebenbachsage ein Denkmal gesetzt. Dargestellt ist die Sterbeszene, das zwar tragische Ende der jungen Liebe, aber auch die Kernaussage der Geschichte, wonach die Liebe der beiden so stark war, dass sie bei der mühevollen, rastlosen Arbeit, ein Ultimatum des Vaters von Else, dem Bürgermeister von Spangenberg, zu erfüllen, weit über ihre Kräfte gingen. Sie starben vor Erschöpfung, als sie es geschafft hatten, das gute Wasser vom Wald in die Stadt zu leiten, um die schon lange Jahre herrschende Trinkwassernot zu beheben. Dies war des Vaters unbarmherzige Bedingung für seine Zustimmung zur Heirat.
Der Leinengroßhändler Johann Lukas Schröder ließ 1791 diesen klassizistischen Bau als Wohn- und Geschäftshaus errichten.
Im 1. Obergeschoss befindet sich ein Ballsaal mit angrenzendem Salon. Sehenswert sind die originalen Ausstattungselemente, die größtenteils erst während der Umbau- und Renovierungsphase 2006 bis 2008 gefunden wurden. Wenn sich die Türen zum Ballsaal öffnen, fällt der Blick zunächst auf den Holzfußboden mit Intarsien, dann auf die bemalte Leinwandbespannung in den Wandfeldern und schließlich beeindrucken die Stuckarbeiten (Fries und Rosetten). Türen mit verzierten Füllungen und Messingbeschlägen sowie Lambris und Ofennischen komplettieren den einmaligen Gesamteindruck.
Heute finden hier Veranstaltungen statt, aber in erster Linie wird der Saal für Trauungen genutzt.
Die Räumlichkeiten können nach Absprache mit dem Tourismusbüro im gleichen Haus besichtigt werden.
Stadt Spangenberg
Rathausstr. 7
34286 Spangenberg
Telefon 05663/509040
Gritt.Heinze@Spangenberg.de
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Die ev. Pfarrkirche St. Johannes, der Täufer, wurde vom 13. bis 15. Jahrhundert im romanisch-gotischen Baustil errichtet. Die Schiffe und Chöre sind gotisch.
Besondere Ausstellungsstücke sind die Pieta (um 1500, vermutlich aus Thüringen), die Tumba der 1462 verstorbenen Landgräfin Anna, Witwe von Landgraf Ludwig I., dem Friedfertigen, und die Grabplatte der Margarethe von der Saale, der "anderen ehelichen Gemahlin" von Landgraf Philipp dem Großmütigen aus rotem Sandstein.
Auch ist die Orgel aus dem 18. Jahrhundert einen Besuch wert. Die vier Kirchenglocken des Geläuts stammen aus den Jahren 1386, 1616 und 1950.
Evangelische Kirchengemeinde Spangenberg
Obergasse 1
34286 Spangenberg
Telefon 05663/346
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Das Hospital und die Kirche St. Elisabeth wurden 1338 von Hermann von Treffurt und Spangenberg als Krankenhospital gegründet und ist als einzigartige mittelalterliche Wohlfahrtseinrichtung heute noch erhalten. Die Kapelle ist ein einschiffiger gotischer Bau mit unvollständigen Fresken der Kreuztragung. Im 5/8 Chor sind bildhauerisch interessante Grabsteine aufgestellt.
Namenspatronin ist die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207 - 1231). Anlässlich ihres 800. Geburtstages im Jahre 2007 erinnerten in Deutschland mehrere Ausstellungen an die Landgräfin. Eine konnte in Spangenberg verbleiben, sodass die schön gestalteten Bild- und Texttafeln über ihr Leben und Wirken als Dauerausstellung in einem Nebenraum der kleinen Kirche und im Flur- und Treppenhausbereich des Hospitalgebäudes besichtigt werden können.
Evangelische Kirchengemeinde Spangenberg
Obergasse 1
34286 Spangenberg
Telefon 05663/346
Die Altstadt ist von einer Stadtmauer mit ehemals neun Stadttürmen und -toren umgeben. Der einzige noch vollständig erhaltene Wehrturm, der Eulenturm, wurde vor einigen Jahren von Grund auf saniert. Er ist über eine Holztreppe begehbar und der Besucher hat von seiner Plattform aus einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt. Auch der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer lässt sich von dort in weiten Teilen erkennen.
Wenn Sie den "Eulenturm" besteigen wollen, fragen Sie bitte im Büro der Tourist- und Stadtinformation in der Altstadtresidenz, Rathausstraße 7, nach dem Schlüssel.
Auf einem Kalksteinkegel thront Schloss Spangenberg über der Stadt in exponierter Lage, von der aus das Essetal und das Pfieffetal mit der Handelsstraße „Die Langen Hessen“ kontrolliert werden konnten.
Die Ritter von Treffurt errichteten um 1235 eine erste Burg, die 1350 in hessischen Besitz überging, als Landgraf Heinrich II., der Eiserne, Burg und Stadt (Stadtrechte seit 1309) kaufte. Über eine Zeit von rund 250 Jahren wurden weitere Gebäudeteile erbaut und aus der Burg entstand ein Jagdschloss, weil die hessischen Landgrafen wegen der wald- und wildreichen Umgebung oft und gern in Spangenberg verweilten. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Anlage im Dreißigjährigen Krieg, als unter Landgraf Wilhelm V. der massive Befestigungsgürtel mit den Bastionen vollendet wurde.
Nur einmal konnte Schloss Spangenberg eingenommen werden, da sich eine kleine Wachmannschaft einer Invalidenkompanie im Siebenjährigen Krieg von einer französischen Truppe überrumpeln ließ.
Das Schloss kann auf eine wechselvolle Nutzungsgeschichte zurück blicken. Es war neben der Verwendung als Jagdschloss auch Festung, Gefängnis, Kriegsgefangenenlager und zu Beginn des 20. Jahrhunderts Preußische Forstschule.
Leider wurde Schloss Spangenberg am Ende des Zweiten Weltkrieges (Ostern 1945) während eines Luftangriffs der Alliierten von einer Brandbombe getroffen und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der Wiederaufbau dauerte unter der Regie des Landes Hessen bis in die 60er Jahre. Es war ein Hotel/Restaurant entstanden, das sich als Ausflugsziel großer Beliebtheit erfreute, wenn auch die momentane Pächtersuche die Besucher leider an verschlossene Türen anklopfen lässt.
Dafür zeigt sich gerade jetzt das Äußere nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in neuem Glanz. Das Schloss ist einer der Trauorte des Standesamts Spangenberg. Gleich hinter dem unteren Tor empfängt ein Rosengarten die Gäste.
Einmalig ist der Blick bis hinüber ins Fuldatal, über die bewaldeten Höhen von Riedforst und Stölzinger Gebirge und vor allem hinunter auf die unruhige und zugleich harmonische rot-bunte Dächerlandschaft der Stadt, in der man recht gut den alten Stadtbefestigungsring mit vielen erhaltenen Mauerteilen und Türmen ausmachen kann.
Heute ist Schloss Spangenberg gleichzeitig Hotel, Restaurant und Veranstaltungsort der besonderen Art.
Schloss Spangenberg
Schloss 1
34286 Spangenberg
Telefon 05663/939930
service@ich-zeit.eu
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Kunstgenuss und Wanderspaß im Kurhessischen Bergland
Entlang der Fernwanderwege X 8 (Barbarossaweg) und X 3 (Wildbahn) erstreckt sich der Kunstpfad Ars Natura mit 300 Kunstinstallationen auf einer Länge von inzwischen rund 240 km von Bad Zwesten (X 8a) bzw. Bad Wildungen über Fritzlar, Gudensberg, Felsberg, Melsungen, Spangenberg, Hessisch Lichtenau, Waldkappel, Ringgau und Weißenborn über die ehemalige innerdeutsche Grenze bis nach Treffurt. Der Ars Natura hat damit die Spangenberger Partnerstadt in Thüringen erreicht und verbindet nun zwei Bundesländer in der Mitte Deutschlands. Auf dem X 3 verläuft der Kunstwanderweg von Rotenburg a.d. Fulda durch die Gemarkung Alheim über Spangenberg, Melsungen, Söhrewald und Lohfelden bis in die nordhessische Metropole Kassel.
Auf Spangenberger Gebiet sind 52 Kunstwerke von regionalen, überregionalen und internationalen Künstlern sowie Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Spangenberg zu sehen, die - aus Naturmaterialien geschaffen - eine enge Verbindung mit Natur, Landschaft und Kulturgeschichte eingehen und unter dem Themenschwerpunkt "Die Dreiheit von Tier, Mensch und Umwelt" entstanden sind.
Seit Juli 2016 hat ARS NATURA eine neue Strecke - den "Panorama-Rundweg-Nausis" mit fünf Kunstwerke auf einer Strecke von ca. 4 km. An der Wanderscheune in Spangenberg-Nausis, direkt im Dorfmittelpunkt gelegen, beginnt die Runde.
ARS NATURA-Stiftung
Am Blaubach 5
34286 Spangenberg
Telefon 05663/1746
info@ars-natura-stiftung.de
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